Mittlerweile tritt diese Krankheiten nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen auf, insbesondere in Zusammenhang mit Übergewicht. „Über ein Drittel der stark übergewichtigen Kinder ist vermutlich davon betroffen. Für die Entstehung einer Fettleber in der Kindheit spielen Umwelt- und genetischen Faktoren eine Rolle. Atemaussetzer im Schlaf (obstruktive Schlafapnoe) und Schilddrüsenunterfunktion begünstigen eine NAFLD ebenso. Wer bereits in der Kindheit eine nicht-alkoholische Fettleber bekommt, hat ein erhöhtes Risiko, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauferkrankungen und Leberzirrhose (Schrumpfleber) zu entwickeln“, warnt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Eine nicht-alkoholische Fettleber ist nun die häufigste Ursache für Lebertransplantationen bei jungen Erwachsenen. Eine frühe Erkennung ist deshalb wichtig. Betroffene haben in der Regel keine Beschwerden. Oft weisen nur zufällig ermittelte erhöhte Leberwerte im Blut darauf hin. Diese können jedoch auch andere Ursachen haben, wie z.B. eine Viruserkrankung (Hepatitis C), Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), Morbus Wilson (eine Störung des Kupferstoffwechsels in der Leber), die der Pädiater ausschließen muss. Unter Umständen sind auch weiterführende Untersuchungen beim Kindergastroenterologen erforderlich. Da die Einnahme bestimmter Medikamente, pflanzlicher Mittel oder Nahrungsergänzungsmitteln die Leber beeinträchtigen kann, sollte der Kinder- und Jugendarzt darüber informiert sein. Von Erwachsenen ist u.a. bekannt, dass eine COVID-19-Infektion u.U. die Leber angreifen kann.
„Bei Kindern ab dem 9. Lebensjahr, die stark übergewichtig sind, empfiehlt es sich, die Leberwerte regelmäßig zu überprüfen. Sind diese erhöht und gibt es keine andere Ursache, sollten Heranwachsende dringend ihren Lebensstil ändern, d.h. die Ernährung umstellen, abnehmen und vor allem weniger Zucker zu sich nehmen sowie sich mehr sportlich betätigen. Der Kinder- und Jugendarzt kann dabei Hilfestellung geben, evtl. eine Ernährungsberatung oder Reha empfehlen“, rät Dr. Fegeler.
Quellen: <link https: doi.org s15014-022-3980-x external-link-new-window external link in new>Pädiatrie, <link https: doi.org s42255-022-00552-6 _blank external-link-new-window external link in new>Nat Metab., <link https: doi.org hep.30251 _blank external-link-new-window external link in new>Hepatology
__________________
Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.