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Niedrige Sterberate bei Säuglingen

Durch die verbesserte Versorgung und Behandlung von Frühgeborenen und Säuglingen sank die Säuglingssterblichkeit in Deutschland im Jahr 2005 auf einen Tiefstand. Dank moderner Techniken können Frühgeborene heute bereits ab der vollendeten 24. Schwangerschafts-woche überleben. Auch durch geeignete Vorsorgemaßnahmen gegen den Plötzlichen Kindstod, wie Schlafen in Rückenlage und im Babyschlafsack, konnte die Säuglngssterblichkeit deutlich reduziert werden...

Die Säuglingssterblichkeit in Deutschland ist im Jahr 2005 auf einen Tiefstand gesunken. So starben nach Informationen des statistischen Bundesamtes im letzten Jahr 2.696 Säuglinge innerhalb ihres ersten Lebensjahres. Das sind im Durchschnitt 3,9 von 1.000 Kindern. „Ein Grund für diese positive Entwicklung ist in der immer besser werdenden Versorgung und Behandlung von Frühgeborenen und Säuglingen zu finden. Dank moderner Techniken können Frühgeborene heute bereits ab der vollendeten 24. Schwangerschaftswoche überleben. Fehlbildungen wie Herzfehler oder andere Organschäden können oftmals mit Operationen gleich nach der Geburt korrigiert oder sogar behoben werden. Ein weiterer Grund dafür ist das Wissen um geeignete Vorsorgemaßnahmen gegen den Plötzlichen Kindstod, wie Schlafen in Rückenlage und im Babyschlafsack“, erklärt Dr. Thomas Fendel vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). So gingen von 1991 bis 2005 die Sterbefälle aufgrund des Plötzlichen Kindstods um fast 77% zurück – von 1.285 auf 298.

Schwangerenvorsorge senkt Säuglingssterblichkeit
Zusätzlich trägt auch die umfassende medizinische Betreuung von Schwangeren und die in dieser Form in Deutschland einmaligen Schwangerenvorsorge zur Verminderung der Säuglingssterblichkeit bei, wie der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) in München mitteilt. „Etwa zehn Vorsorgeuntersuchungen nimmt eine werdende Mutter in einer unkomplizierten Schwangerschaft wahr. Werden dabei Unregelmäßigkeiten erkannt oder treten zwischen den Terminen Beschwerden auf, hat sie auch Anspruch auf weitere Untersuchungen“, erklärt der Präsident des BVF, Dr. Christian Albring das deutsche Vorsorgeprogramm für Schwangere. „Obwohl Frauen immer später Kinder bekommen, sterben weniger Kinder im ersten Jahr“, stellt der Gynäkologe erfreut fest. Mit Hilfe der pränatalen Diagnostik können schon während der Schwangerschaft Krankheiten oder Schädigungen des Kindes erkannt werden. In einigen Fällen besteht sogar die Möglichkeit, bereits im Mutterleib zu therapieren.

Die Mediziner sind sich einig, dass auch die gute Versorgung in den Frauenkliniken während der Geburt, die enge Zusammenarbeit mit den Kinder- und Jugendärzten auf den Neugeborenenstationen und die Möglichkeiten der intensivmedizinischen Versorgung von Frühgeborenen dazu beiträgt, dass sich die Säuglinssterblichkeit zurück entwickelt hat. Im Jahr 1995 starben noch 5,2 von 1.000 Säuglingen.