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Nikotin & Alkohol im Fokus des Anti-Drogen-Tages 2002

Am heutigen Welt-Anti-Drogen-Tag stehen neben den illegalen Drogen vor allem Nikotin und Alkohol im Mittelpunkt der Diskussion. Dieser Tag will für Drogenprobleme sensibilisieren. Nicht nur Heroin-Süchtige, sondern auch starke Raucher gehören zu der Gruppe der Betroffenen...

Die legalen Volksdrogen Nikotin und Alkohol fordern weit mehr Menschenleben als illegale Drogen. Darauf wies die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk (SPD), in Berlin anlässlich des heutigen Welt-Anti-Drogen-Tages hin. Allein in Deutschland stürben jedes Jahr gut 110.000 Menschen an den Folgen des Nikotingenusses, weitere 42.000 am Alkoholmissbrauch. Caspers-Merk legte erste Eckpunkte für den geplanten "Aktionsplan Drogen und Sucht" vor. Danach soll vor allem der Kampf gegen die legalen Drogen verstärkt werden.

Einstiegsalter immer niedriger
Bis Ende Mai starben in diesem Jahr 410 Menschen am Konsum illegaler Drogen - vorrangig Heroin. Das waren 38 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch die Zahl der erstauffälligen Konsumenten von Heroin sei um fast 17 % gesunken. Damit setze sich der rückläufige Trend vom Vorjahr fort. Der Konsum legaler Drogen bewege sich allerdings weiter auf hohem Niveau. Besorgniserregend sei dabei, dass das Einstiegsalter sinke. So würden schon 5 % der 12-Jährigen regelmäßig Alkohol trinken, 7 % rauchten regelmäßig.

Caspers-Merk beklagte, dass der alte "Nationale Rauschgiftbekämpfungsplan" von 1990 einseitig auf illegale Drogen ausgerichtet sei und die schweren Gefahren durch legale Drogen missachte. Den Angaben zufolge gelten vier Millionen der insgesamt 16,7 Millionen Raucher in Deutschland als abhängig. Über neun Millionen Menschen haben gravierende Alkoholprobleme. Davon sind 1,6 Millionen alkoholkrank. Vor allem bei Jugendlichen gebe es einen alarmierenden Trend zum "Rauschtrinken".

Die rot-grüne Bundesregierung will bis zum Frühjahr 2003 einen neuen "Aktionsplan Drogen und Sucht" erarbeiten, der den alten Rauschgiftbekämpfungsplan ablösen soll. Der neue Aktionsplan soll konkrete Zielvorgaben enthalten und Perspektiven der Drogenpolitik für die nächsten zehn Jahre eröffnen. Ziel ist, durch breit gefächerte Maßnahmen den Konsum von legalen und illegalen Drogen zu senken. Auch soll ein neuer "Nationaler Drogen- und
Suchtrat" eingerichtet werden, der die Umsetzung der Maßnahmen überprüft.

Weitere Informationen zum Thema "legale und illegale Drogen" erhalten Sie in der Rubrik "Der Teenager / Info Sucht". Unter dem Punkt Nikotin finden Sie Informationen zur Raucherentwöhnungs-Kampagne für Teenager: "Just be Smokefree".