Dr. Hermann-Josef Kahl, Sprecher der nordrheinischen Kinder- und Jugendärzte: „Schon heute kommen vor allem aus dem Grenzgebiet viele niederländische Eltern mit ihren Kindern in unsere Praxen, weil sie uns als ausgebildete Experten für die Gesundheit ihrer Kinder schätzen. Wir bieten ihnen qualitativ beste Medizin. Jeder bekommt schnell einen Termin bei einem Kinder- und Jugendarzt seines Vertrauens. In den Niederlanden ist dies anders: es gibt keine freie Arztwahl, man muss sich beim Hausarzt im Viertel einschreiben, der rund 2.700 Patienten aller Altersstufen betreut. Wechsel sind nur mit Einwilligung der Krankenkasse möglich. Der direkte Weg zum Facharzt ist verboten. Niederländische Eltern müssen daher mit ihren Kindern zu Allgemeinärzten, die überwiegend alte Menschen behandeln und keine spezielle Facharztausbildung in Kinder- und Jugendmedizin haben wie wir in Deutschland.
Weil der Arzt Kopfpauschalen bekommt, hat er auch nur zwei Ziele. Erstens: Die Menschen sollen gar nicht kommen. Und zweitens: Wenn sie kommen, sollen sie so schnell wie möglich wieder verschwinden. Lange Vorsorgen, Bluttests etc. vermeiden unsere niederländischen Kollegen verständlicherweise.
Wir freuen uns, dass niederländische Kinder und Jugendliche nun die Chance bekommen, von deutschen Experten medizinisch gut versorgt zu werden.“