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Nordrheinische Kinder- und Jugendärzte geben Tipps zur Vermeidung von Vergiftungsunfällen

Medikamente, Haushaltsreiniger oder Alkohol - Kleinkinder auf Entdeckungsreise durch die Wohnung werden durch die bunten Flaschen, Dosen und Tuben magisch angezogen. Voller Neugier erkunden sie den Inhalt mit dem Mund. Deutschlandweit vergiften sich so jedes Jahr rund 19.000 Kindern, so Dr. Hermann Josef Kahl, Sprecher der nordrheinischen Kinder- und Jugendärzte anlässlich des bevorstehenden Tages des Vergiftungsschutzes am 20.03.2013.

Medikamente, Haushaltsreiniger oder Alkohol - Kleinkinder auf Entdeckungsreise durch die Wohnung werden durch die bunten Flaschen, Dosen und Tuben magisch angezogen. Voller Neugier erkunden sie den Inhalt mit dem Mund. Deutschlandweit vergiften sich so jedes Jahr rund 19.000 Kindern, so Dr. Hermann Josef Kahl, Sprecher der nordrheinischen Kinder- und Jugendärzte anlässlich des bevorstehenden Tages des Vergiftungsschutzes am 20.03.2013.


Dr. Hermann Josef Kahl: „Eltern können mit wenig Aufwand ihre Kinder im eigenen Haushalt vor Vergiftungen schützen:

  • Medikamente in einem abschließbaren Medikamentenschrank aufbewahren.
  • Putzmittel, Pflanzenschutzmittel und Produkte für Hobby, Keller und Garage außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
  • Niemals Haushaltsmittel, Chemikalien oder ähnliches in Limo- , Saftflaschen o. Ä. umfüllen.“

Hat das Kind sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen vergiftet, sollten Eltern schnell handeln.

Als Erstes:
Anruf in der Giftzentrale
Schnellen ärztlichen Rat gibt u.a. der Giftnotruf Bonn mit der Telefonnummer
Tel.: 0228 - 19 240
Er ist 24 Stunden am Tag von Ärzten besetzt.

Eltern erfahren dort, wie Sie sich im Vergiftungsunfall zu verhalten haben. Sie sollten den Experten am Telefon sofort das Alter ihres Kindes und den Namen und die Menge des Giftes nennen können. Die Experten können ihnen dann um so schneller Ratschläge geben.

Was Eltern im Notfall - nach Rücksprache mit ihrem Kinder- und Jugendarzt oder der Giftnotrufzentrale - selber tun können
„Lassen Sie Ihr Kind Wasser, Tee oder Saft in kleinen Schlucken und Mengen trinken. Vor allem bei Säuren- und Laugenvergiftungen sollte dies so schnell wie möglich erfolgen. Auf KEINEN Fall Erbrechen auslösen!
Vorsicht - Milch ist kein Gegengift, sondern beschleunigt in vielen Fällen die Giftaufnahme durch den Darm.
Ist das Kind bereits bewusstlos, müssen es die Eltern unverzüglich zum Notarzt bringen.
Sie sollten dann unbedingt auch die giftige Substanz oder Verpackung mitbringen.

Erstmaßnahmen bei Augenkontakt
„Besonders bei Verätzungen durch Säuren, Laugen und Kalk: Augen sofort mindestens zehn Minuten unter fließendem kalten Wasser spülen, um noch vorhandene Säure- bzw. Laugenreste so schnell wie möglich zu verdünnen und auszuspülen. Augenlider dabei gut offen halten.“

Erstmaßnahmen bei Hautkontakt

  • Benetzte Kleider sofort entfernen
  • Betroffene Hautpartien ausgiebig unter fließendem Wasser spülen.