Der Anteil von Kindern und Jugendlichen an der Gesamtzahl der Notfall-Patienten ist höher als bisher angenommen. Das belegt eine Studie, die beim Kongress für Notfall- und Intensivmediziner in Hamburg vorgestellt wurde. Rund 179.000 Notarzt-Einsätze untersuchte das Klinikum Saarbrücken im Rahmen der Studie. In knapp 10% der Fälle mussten Minderjährige versorgt werden. Bisher gingen Intensivmediziner von einem Anteil von höchstens 5% aus.
Besonders häufig kommen bei Kindern und Jugendlichen Hubschrauber zum Einsatz. Jeder achte auf dem Luftweg gerettete Patient ist ein Kind, während bei Einsätzen von Notarzt-Wagen jedes 15. Opfer minderjährig ist. In der Mehrzahl der Fälle sind Schädel-Hirn-Verletzungen oder Verbrennungen Auslöser für den Anruf beim Notarzt. Deutlich niedriger ist der Anteil von Erkrankungen wie Fieberkrämpfe oder Asthmaanfällen. Bei Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren liegen bei 12% der Einsätze Vergiftungen durch Alkohol oder Drogen vor. Die Schwere der Notfälle bei Kindern ist nach Erkenntnissen der Studie insgesamt jedoch geringer als bei Erwachsenen.