Im Sommer öffnen viele gerne die Fenster, um einen Durchzug zu erzeugen und für Kühle zu sorgen. Dies kann sehr gefährlich für kleine Kinder werden. Stürze aus dem Fenster verursachen meist schwerere Verletzungen als andere Stürze, warnt Prof. Bridget Boyd, Sicherheitsexpertin der Loyola Universität in Chicago sowie Kinder- und Jugendärztin.
Sie rät Eltern, Kinder nicht alleine oder unbeobachtet in der Nähe eines offenen Fensters oder auf einem Balkon zu lassen. Nur wenige Minuten, die ein Kind unbeaufsichtigt bleibt, z.B. um die Haustür zu öffnen oder die Waschmaschine zu leeren, können reichen, dass ein Kind hinunterfällt. Gerade bei kleinen Kindern liegt der Körperschwerpunkt höher – u.a. aufgrund des relativ großen Kopfes - als beim Erwachsenen, sodass sie leichter vorne überkippen.
Boyd und die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. geben folgende Tipps, um Unfälle durch offen stehende Fenster zu vermeiden:
- Möbelstücke sollten nicht vor einem Fenster positioniert sein, insbesondere Tischchen, Stühle oder Pflanzenkübel, die vom Kind zum Hinaufklettern benutzt werden können.
- Insektengitter reichen i.d.R. nicht, um Kinder vor dem Hinunterfallen zu schützen. Dafür ist ein extra Schutz notwendig.
- Die Balkontüren und Fenster sollten mit kindersicheren Griffen versehen sein.
- Das Balkongeländer sollte so abgesichert sein, dass Kinder nicht daran hochklettern können.
Letztes Jahr ereigneten sich allein von Ende Mai bis Ende August über 17 Fensterstürze mit Kindern in Deutschland. Zwei Kinder verstarben, 13 wurden schwer bis lebensgefährlich verletzt.
Quellen: Loyola University Health System via news-medical.net, Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V.
(KIN-red)
Weitere Tipps, um Unfälle zu vermeiden: "Merkblätter Kinderunfälle" (kostenloser Download)
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Die "Merkblätter Kinderunfälle" sind eine Initiative u.a. vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sowie von vdek, AOK, BKK, IKK, Knappschaft, LSV, BZgA, KBV, Safe Kids.