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Ohnmacht bei Videospielen abklären lassen

Internationale Forscher:innen kommen zu dem Schluss, dass eine Ohnmacht beim Gaming auf gefährliche Herzrhythmusstörungen bei Jugendlichen hinweisen kann. Sie haben weltweit 22 Fälle untersucht, bei denen es zu Arrhythmien beim Computerspielen und sogar einzelnen Todesfällen in der Folge gekommen war.

„Angeborene Herzrhythmusstörungen kommen zwar sehr selten vor, bleiben aber häufig unentdeckt und können u.U. lebensgefährlich sein. Unter anderem Kriegsspiele, bei denen besonders viel Adrenalin ausgeschüttet wird, begünstigen diese Unregelmäßigkeiten bei vorbelasteten Kindern anscheinend. Werden Heranwachsende bei einem PC-Spiel ohnmächtig, sollte dies ein auf Kardiologie spezialisierter Kinder- und Jugendarzt untersuchen“, rät Dr. Herman Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Dass Ohnmacht bei sportlichen Aktivitäten evtl. auf Rhythmusstörungen hinweisen kann, ist schon länger bekannt. Dass anstrengende Aktivitäten außerhalb des Wettkampfsports zu ähnlichen Effekten führen können, darauf sind Experten und Expertinnen nun aufmerksam geworden.

Kinder und Heranwachsende, bei denen Arrhythmien bekannt sind, sollten sich bei einem Facharzt für Kinder- und Jugendkardiologie beraten lassen. Der Mechanismus, wie Gaming Herzrhythmusstörungen auslöst, ist noch nicht vollständig geklärt. „Körperliche Anstrengung, aber auch starke Emotionen können Unregelmäßigkeiten des Herzschlags auslösen. Studien haben bereits gezeigt, dass auch bei Videospielen z.B. mit Wettkampfcharakter sich der Puls beschleunigt“, so Dr. Kahl, der auch Kinder- und Jugendkardiologe ist.

Quellen: Heart Rhythm (<link https: doi.org j.hrthm.2022.08.028 _blank external-link-new-window external link in new>1, <link https: doi.org j.hrthm.2022.08.003 _blank external-link-new-window external link in new>2), Springermedizin.de
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