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Omis nähen Schutzmasken für ihre Enkel – Pädiater starten Kampagne zum Infektionsschutz in den Praxen

In vielen ärztlichen Praxen fehlt die nötige Schutzausrüstung. Aus Bayern kommt jetzt eine Initiative der Kinder- und Jugendärzte, um Ärzte und Praxispersonal vor Infektionen zu schützen: „Omis nähen Schutzmasken für ihre Enkel“!

Die Kampagne startete die Augsburger Kinder- und Jugendärztin Dr. med. Anke Steuerer und sie wurde in rasender Geschwindigkeit von allen Augsburger Kinder- und Arztpraxen aufgenommen, berichtet Dr. Martin Lang, der auch Länderratsvorsitzender des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) ist. Kinder können, ohne Beschwerden zu haben, mit dem Coronavirus-2 infiziert sein. Die Übertragung von Covid-19 erfolgt durch Tröpfcheninfektion, d.h. kleine virusbelastete Tröpfchen (Aerosole), die beim Sprechen, Husten oder Niesen austreten und von Kontaktpersonen aufgenommen werden können. Oberflächen können ebenso damit verunreinigt werden.

Um bei einem Arzttermin das Praxisteam und die Ärzte zu schützen, sollten sie – wie auch ihre Eltern – in der Praxis einen Mund-Nasen-Schutz tragen, um eine Weiterverbreitung möglicher Viren zu vermeiden. Ein selbst genähter Mund-Nasen-Schutz kann die Verteilung dieser Aerosole deutlich verringern. „Tragen unsere Patienten und ihre Eltern selbst gebastelten Mundschutz, so bekommen wir niedergelassenen Ärzte eine Art Schutzwall von unseren Patienten gegen das Virus. Dies ist wichtig, da die professionelle Schutzkleidung der Mediziner und ihrer Helferinnen knapp ist und wir Ärzte bei der Untersuchung keinen Sicherheitsabstand halten können.

„Da in der ambulanten Versorgung aktuell nicht genügend Schutzmasken vorhanden sind“, propagiert der Augsburger Kinder- und Jugendarzt Dr. Martin Lang, „die Eltern und Großeltern unserer Patienten zu bitten, Masken für ihre Kinder und Enkelkinder zu nähen.“ Diese waren sofort begeistert und haben losgelegt. Nun liegen die ersten selbst genähten Masken in unserer Praxis aus. Ein weiterer Vorteil selbst genähter Masken ist, dass sie bei 60 Grad gewaschen wieder virenfrei und somit dauerhaft wiederverwendbar sind. Mit diesen Masken können wir den aktuellen Mangel an Schutzausrüstung deutlich mindern. In allen Ländern der Welt sehen wir, dass die Menschen ihre Mitmenschen durch Mund-Nase-Masken schützen. Dr. Lang hält dies auch für einen wichtigen Vorteil, damit wir rasch wieder Lockerungen bei den Ausgangsbeschränkungen bekommen können.

„Für Patienten und Eltern bedeutet dies, dass sie die Praxis nur mit Schutzmasken betreten und uns so vor Ansteckungen schützen. Und auch die Kassiererin im Einkaufsmarkt kann man dadurch schützen, wie auch alle anderen Mitmenschen“, rät Kinderarzt Martin Lang.

Schutzmasken und Telemedizin verhindern Ausbreitung von Infektionen

Mit Maßnahmen wie dieser können die Verhältnisse hierzulande möglicherweise nicht so verheerend verlaufen, wie in Italien oder Spanien. Umso wichtiger ist es, dass Ärzte in den Praxen gesund bleiben und Infektionen vermeiden.

„Unnötige Arztbesuche verhindern wir, indem wir Patienten bereits jetzt auch telemedizinisch behandeln. Dazu nutzen wir eine PraxisApp („Mein Kinder- und Jugendarzt“), mit der wir Videosprechstunden durchführen können, aber auch Rezepte und Krankschreibungen versenden können. Über eine Chat-Funktion ist es möglich, auch kleinere Anliegen schnell zu lösen, ohne dass Eltern mit ihren Kindern zu uns kommen müssen. Eltern, die diese App nutzen, können uns dort jetzt auch mitteilen, ob sie uns selbst genähte Schutzmasken für die Praxis zusenden könnten. Darüber würden wir uns sehr freuen“, appelliert Martin Lang an Eltern und Großeltern.

Angesichts des bevorstehenden Osterfestes hat Dr. Lang diesbezüglich noch einen Tipp: „Einen Mundschutz zu tragen, ist eine neue Form der Höflichkeit, insofern wäre das das ideale Geschenk zu Ostern.“
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Dies ist eine Pressemeldung des Landesverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. Bayern (BVKJ Bayern). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.