Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

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Pädiater aus Klinik und Praxis wollen bei der Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Bayern stärker zusammenarbeiten

In den Praxen der Kinder- und Jugendärzte werden immer mehr chronische Krankheiten, wie Rheuma, Migräne, Diabetes, chronisch entzündliche Darmkrankheiten diagnostiziert, die betroffenen Kinder sind immer jünger. Aus diesem Grund findet mit den Süddeutschen Tagen der Kinder- und Jugendmedizin in München vom 4. bis 6. Mai 2012 erstmals in Deutschland ein gemeinsamer Fortbildungskongress zwischen den Spezialisten der Süddeutschen Kinderkliniken und den niedergelassenen Kinder- und Jugendärzten statt.
Hinzu kommen die Fachgruppe der Kinderchirurgen und Experten aus dem Bereich der Kinderrehabilitation...

In den Praxen der Kinder- und Jugendärzte werden immer mehr chronische Krankheiten, wieRheuma, Migräne, Diabetes, chronisch entzündliche Darmkrankheiten diagnostiziert, die betroffenen Kinder sind immer jünger. Aus diesem Grund findet mit den Süddeutschen Tagen der Kinder- und Jugendmedizin in München vom 4. bis 6. Mai 2012 erstmals in Deutschland ein gemeinsamer Fortbildungskongress zwischen den Spezialisten der Süddeutschen Kinderkliniken und den niedergelassenen Kinder- und Jugendärzten statt.
Hinzu kommen die Fachgruppe der Kinderchirurgen und Experten aus dem Bereich der Kinderrehabilitation.

Ziel ist es, eine kind- und jugendzentrierte Versorgung in Süddeutschland durch enge Verzahnung der zuständigen Fachgruppen aufzubauen. In den letzten Jahren verzeichnen die Kinder- und Jugendärzte einen deutlichen Wandel der vorgestellten Beschwerden in der Altersgruppe 0 - 18 Jahre. Psychosoziale und emotionale Auffälligkeiten sowie Schulleistungs- und Verhaltensstörungen sind mittlerweile bei jedem fünften Kind im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen in Vorschul- und Schulalter zu verzeichnen.
Bedeutsam ist auch die Zunahme der Vielzahl von "seltenen" Erkrankungen, beispielsweise aus dem Bereich der Onkologie und Immunologie.

"Entscheidend für die Heilungsprognose schwerer Tumorerkrankungen im Kindesalter ist die frühe Verdachtsdiagnose durch die Kinder-und Jugendärzte in der Praxis. Die enge fachliche Abstimmung und frühzeitige diagnostische Verzahnung hat in den letzten Jahren zu einer immer besseren Prognose schwerer Kindererkrankungen geführt", so Prof. Dr. Stefan Burdach, Leiter der Kinderklinik München Schwabing und Mitveranstalter des Kongresses.

"Wir sind froh um den enormen Wissenszuwachs unserer pädiatrischen Experten in der Kinderklinik. Sie können immer häufiger Ursachen von seltenen und komplizierten Krankheitsbildern diagnostizieren und Erfolg versprechend behandeln" meint Dr. Martin Lang, Landesvorsitzender der bayerischen Kinder- und Jugendärzte. Gemeinsam arbeiten die Fachgesellschaften der pädiatrischen Kliniker, der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte, der Kinderchirurgie und der Kinderrehabilitation daran, die qualitative Versorgung jeder einzelnen Krankheitsgruppe zu optimieren.

Telemedizin: Kinder- und Jugendärzte in Bayern wollen bei der Behandlung zukünftig online Experten hinzuziehenDer Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte wird ein bayernweites, telemedizinisches Expertensystem entwickeln, das jede pädiatrische Praxis online mit Spezialisten, beispielsweise aus dem Bereich der Kinderrheumatologie, Kinderkardiologie, Kinderpneumologie, Neuropädiatrie, Hämatologie und Immunologie verbinden kann. “Mit diesem Angebot stärken wir auch die Versorgung in den ländlichen Gebieten. Nicht überall in Bayern sind spezialisierte Kinder- und Jugendärzte wohnortnah erreichbar. In Zukunft kann der Hausarzt der Kinder vor Ort aber auf ein Netzwerk von Experten zurückgreifen, das bei der Behandlung von schweren oder komplexen Fällen weitehelfen kann – und zwar innerhalb von 24 Stunden. Wir versprechen uns davon einen großen Vorteil für die Patienten, die auch in Zukunft wohnortnah versorgt werden wollen. Die Nutzung dieses Online-Experten-Systems wird aber auch die Kompetenz aller beteiligten Ärzte erhöhen“, erläutert Lang das neue Online-Modul, das im neuen Jahr einsatzbereit sein soll.

Und auch die medizinische Ausbildung der zukünftigen Kinder- und Jugendärzte wollen die Mediziner optimieren. "Die Ausbildung in den Kliniken spezialisiert sich immer stärker, um das weite Feld pädiatrische Erkrankungen abdecken zu können" so Burdach. "Es ist es aus unserer Sicht daher sinnvoll, einen Teil der pädiatrischen Weiterbildung - mit dem inhaltlichen Schwerpunkt auf die Prävention - in der Praxis zu absolvieren", ergänzt Lang.
Eine Weiterbildungsförderung für die allgemeine Pädiatrie nach dem Vorbild der Allgemeinmediziner-Förderung könnte den drohenden Exodus der pädiatrischen Versorgung, insbesondere in ländlichen Regionen, verhindern.