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Passivrauchen schädigt schon bei Teenagern die Gefäße

Schon bei Dreizehnjährigen, die längere Zeit in einem Raucherhaushalt gelebt hatten bzw. unfreiwillig "mitrauchten" wiesen finnische Forscher an den Arterien die Folgen des Passivrauchens nach: verdickte Gefäßwände, die als Vorstufe von Arteriosklerose - so genannte „Arterienverkalkung“ - gelten ...

Finnische Forscher wiesen nach, dass Passivrauch bereits bei Dreizehnjährigen zu verhärteten Arterien führen kann. Kinder, die zwischen acht und 13 Jahren in einem Raucherhaushalt lebten bzw. häufig Tabakrauch ausgesetzt waren, haben demnach verdickte Gefäßwände, die sich Veränderungen weniger gut anpassen können und als Vorstufe von Arteriosklerose, im Volksmund „Arterienverkalkung“, gelten. Denn an verdickten Wänden kommt es eher zu Ablagerungen, die den Blutfluss zusätzlich beeinträchtigen. Blutklümpchen können sich bilden, die Arterien blockieren und zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Darüber hinaus hatten Kinder, die häufig ungewollt mitrauchten, höhere Konzentrationen von Apolipoprotein B im Blut. „Apolipoprotein B ist Bestandteil der so genannten Low Density Lipoproteine (LDL). Hohe LDL-Spiegel sind ein weiterer Risikofaktor für arterielle Erkrankungen. Das in den LDL enthaltene Cholesterin wird daher oft auch als ‚böses’ Cholesterin bezeichnet“, erklärt Dr. Wolf-Rüdiger Horn, Kinder- und Jugendarzt sowie Suchtbeauftragter des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Laut Studienleiterin Dr. Katariina Kallio von der Universität von Turku wusste man bereits, dass das Einatmen von verrauchter Luft bei Erwachsenen die Gefäße schädigen kann, doch dass dies auch für Kinder und Jugendliche gilt, waren neue Erkenntnisse. Die Finnen beobachteten seit 1990 fast 500 Kinder im Rahmen einer Studie, die sich mit dem Einfluss der Umwelt auf Herzkrankheiten befasst. Die Ergebnisse sind nun in Circulation: Cardivascular Quality and Outcomes veröffentlicht. „Die Studie liefert ein weiteres gewichtiges Argument dafür, dass Kinder und Jugendliche eine rauchfreie Umgebung brauchen. Eltern sollten jede denkbare Unterstützung bekommen, um mit dem Rauchen in den eigenen vier Wänden oder im Auto aufzuhören“, lautet das Fazit von Dr. Horn.

http://circoutcomes.ahajournals.org/cgi/content/abstract/3/2/196