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Plädoyer für rauchfreie Schulen

Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung akzeptieren Jugendliche das Rauchen immer mehr. Vor allem jüngere Nichtraucher stehen unter dem Einfluss rauchender Freunde. Das zeigt ein erhöhter Anteil der Raucher unter den 12- bis 15-Jährigen. Deshalb spielt diese Altersgruppe bei der Tabakprävention eine wichtige Rolle. Rauchfreie Schulen könnten dabei hilfreich sein...

Jedes Jahr sterben in Deutschland mindestens 110.000 Menschen an den Folgen des Rauchens - mehr als an Unfällen, Alkohol, illegalen Drogen und Selbstmorden zusammen. Trotzdem scheint die Akzeptanz unter den Jugendlichen - und besonders bei den jungen Frauen - größer zu werden: Jedes fünfte 12- bis 15jährige Mädchen raucht. Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) hat sich der Anteil der ganz jungen Raucherinnen von 12% im Jahre 1993 auf heute 21% erhöht. Bei den Jungen sind es 18%. Auch in der Gruppe der 16- bis 19-Jährigen vergrößerte sich der Prozentsatz der Raucherinnen (von 1993 bis 2001 von 36 auf 45%). Bei den jungen Männern dieser Altersgruppe nahm der Anteil der Raucher etwas ab, insgesamt auf 44%.

Früheinstieg verhindern
Zwei Drittel der Nikotinsüchtigen beginnen ihre "Raucherkarriere" schon vor dem 16. Lebensjahr. Kinder- und Jugendarzt Dr. Niethammer, Mitglied des Sicherheitsbeirates "Kinder und Jugend" der Stadt Völklingen, ist deshalb Befürworter der rauchfreien Schule: "Jeder Tag, an dem ein Schüler nicht anfängt zu rauchen, erhöht seine Chancen, nicht zigarettenabhängig zu werden." Bei manchen Jugendlichen zeigen sich schon nach vier Wochen gelegentlichen Rauchens Entzugserscheinungen, d.h. es ist eine Nikotinabhängigkeit entstanden. "Raucherecken fördern das Rauchen", so Dr. Niethammer. Jüngere Kinder orientieren sich an den Schülern der höheren Klassen und an ihren Lehrern. Als Vorbild sollten diese deshalb nicht zur Zigarette greifen. Auch eine Mitgliedschaft im Sportverein scheint förderlich, um Jugendliche vom Rauchen abzuhalten.