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Plötzlicher Kindstod - Aufklärung hilft

Die Fälle an Plötzlichem Kindstod sind dank guter Aufklärungsarbeit in den letzten Jahren zurückgegangen. Verschiedene Organisationen sowie Kinder- & Jugendärzte klären über vorbeugende Maßnahmen zur Risikosenkung des Plötzlichen Kindtods auf...

Jedes Jahr sterben allein in Deutschland rund 500 Babys am Plötzlichen Kindstod. Damit ist der Plötzliche Kindstod noch immer die häufigste Todesursache von Kindern im ersten Lebensjahr. Die Zahl der Opfer ist aber in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Noch vor sechs Jahren starben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mehr als 700 Kinder am Plötzlichen Kindstod. "Mit Hilfe von Präventionsmaßnahmen und einer vielschichtigen Aufklärungsarbeit konnten die Fälle seit 1990 fast halbiert werden", sagt Thomas Bajanowski, Mitarbeiter des Instituts für Rechtsmedizin an der Universität Münster und Experte in Sachen Kindstod.

Eine der größten Organisationen in Deutschland, die über den Plötzlichen Kindstod aufklärt ist die "Gemeinsame Elterninitiative Plötzlicher Säuglingstod" (GEPS). So sollten Babys beim Schlafen nicht auf dem Bauch oder auf der Seite, sondern nur auf dem Rücken liegen. Zu warme Umgebungstemperaturen von mehr als 20 Grad sollten vermieden werden, ebenso wie auch das Rauchen in Anwesenheit des Kindes. "Nach Möglichkeit sollte das Kind auch bis zum sechsten Monat gestillt werden", rät Bajanowski.

Die rückläufigen Zahlen bei den Todesfällen bestätigen die Aufklärung der GEPS-NRW, sagt Hildegard Jorch, Mitbegründerin der GEPS und Vorsitzende des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen. Auch wenn wegen des starken Rückgangs das Interesse an der Elterninitiative sinke, wolle die GEPS weiter in die Offensive gehen und über die Vorbeugung informieren. "Im europäischen Ausland ist die Zahl der gestorbenen Kinder sogar um 80 % zurückgegangen, weil dort oft große Informationskampagnen durchgeführt werden", sagt Karl-Heinz Rücker, zweiter Vorsitzender der GEPS-NRW.

Neben der Information gehört oft auch Trost zu den Aufgaben der GEPS: "Viele Eltern glauben, sie seien Schuld am Tod ihrer Kinder", sagt Rücker, der selbst eine Tochter durch den Plötzlichen Kindstod verloren hat. Die GEPS werde im Fall eines Plötzlichen Kindstodes direkt von der Kriminalpolizei benachrichtigt, um möglichst schnell mit den betroffenen Eltern Kontakt aufnehmen zu können. "Viele Eltern wollen noch am Todestag mit uns sprechen. Andere müssen den Schicksalsschlag erst verarbeiten und kommen später zu uns", berichtet Jorch aus Erfahrung.

Weitere Schutzmaßnahmen zur Verhinderung des Plötzlichen Kindstods finden Sie hier.