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Plötzlicher Säuglingstod zurückgegangen

Die Häufigkeit des plötzlichen Kindstods ist seit den 90er Jahren um fast drei Viertel zurückgegangen. Auch 2004 ist die Anzahl der aufgrund des plötzlichen Kindstods verstorbenen Kinder gegenüber 2003 um 13% gesunken. Dennoch bleibt der plötzliche Kindstod in Deutschland die häufigste Todesart im ersten Lebensjahr…

Der plötzliche Kindstod bleibt in Deutschland die häufigste Todesart im ersten Lebensjahr, ist aber 2004 zurückgegangen. 2004 sind bundesweit 49 Babys weniger am plötzlichen Säuglingstod gestorben als im Jahr zuvor. Dies entspreche einem Rückgang von 13%, teilte der in Dresden ansässige Verein Babyhilfe Deutschland mit.

Damit liege die Rate bei im Schnitt 4,58 Fällen pro 10.000 Lebendgeburten. 2004 kamen auf 706.000 Geburten 323 Todesfälle dieser Art. 2003 waren es 372 bei 706.721 Lebendgeburten (Rate: 5,26). Von plötzlichem Kindstod sprechen Experten, wenn Babys ohne erkennbare Krankheitssymptome überraschend nicht mehr aus dem Schlaf erwachen.

Ursachen sind noch immer nicht völlig geklärt
Auch nach Jahrzehnten der Forschung ist diese Todesform noch immer eines der großen Rätsel in der Medizin, die Ursachen sind nicht eindeutig geklärt. Als Risikofaktoren gelten u.a. das Schlafen des Babys auf dem Bauch, Überwärmung während des Schlafens sowie rauchende Eltern. Durch geeignete Vorsorge ließ sich die Häufigkeit des Krippentods seit den 90er Jahren um fast drei Viertel senken.

Einer neuen US-Studie zufolge scheinen Schnuller die Gefahr des plötzlichen Kindstods zu verringern. Babys, die mit Schnuller schlafen, haben demnach ein um 90% niedrigeres Risiko. Möglicherweise verhinderten die oft großen Griffe auf der Vorderseite der Beruhigungssauger ein versehentliches Abschneiden der Luftzufuhr, wenn sich die Kinder zu sehr mit dem Gesicht in ein weiches Bett einkuscheln. Der sperrige Schnullergriff könnte in solchen Fällen einen Luftkanal freihalten, glauben die Forscher. Aus anderen Gründen wie möglichen Nachteilen für die Zahn- und Kieferentwicklung gibt es allerdings auch Kritik am Einsatz der Sauger.

Auch ein Zusammenhang zwischen Testosteron und dem plötzlichen Kindstod wird diskutiert. Diese Vermutung legt eine amerikanische Forschungsarbeit nahe, die bei Babys, die am plötzlichen Kindstod verstorben waren, erhöhte Testosteronwerte im Blut gefunden hatte. Durch die Erhöhung des Testosteronsspiegels könnte die Atmung im Schlaf beeinflusst werden.