Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Politik drängt Kinder- und Jugendmedizin ins Abseits

Anlässlich des 10. Forums für Gesundheits- und Sozialpolitik des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ e.V.) am 19. Mai 2010 in Berlin schlagen Kinderärzte Alarm und fordern ein Ende der kinderfeindlichen Gesundheitspolitik ...

Die Auswirkungen der gesetzlichen Verpflichtung der Krankenkassen, mit den Allgemeinärzten besondere Verträge zur hausarztzentrierten Versorgung abzuschließen, belegen zunehmend unsere von Anfang an geäußerten Befürchtungen. Diese Verträge gefährden die bisher gute fachärztliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen im hausärztlichen Versorgungsbereich durch entsprechend weitergebildete Kinder- und Jugendärzte erheblich.

„Wir fordern die Regierungskoalition auf, umgehend das Verhandlungsmonopol der Hausärzte zu beenden und durch verbindliche politische Entscheidungen sicherzustellen, dass Kinder und Jugendliche auch in Zukunft in Deutschland im hausärztlichen Versorgungsbereich gemäß dem Urteil des Bundesgerichtshofs von 1993 nach Facharztstandard behandelt werden können“, so Dr. Wolfram Hartmann, der Präsident des Verbands, „das ist ein Patientenrecht durch Richterrechtsprechung. Auch die UN-Kinderrechtskonvention von 1990 legt fest, dass Kinder einen Rechtsanspruch auf ‚bestmögliche gesundheitliche Versorgung’ haben“.

In der Gesundheitspolitik geraten Kinder und Jugendliche in Deutschland zunehmend ins Abseits.

„Politik sucht in allen möglichen Bereichen der Sozialpolitik, der Bildungspolitik, der gesunden Ernährung und des Kinderschutzes den Expertenrat von uns Kinder- und Jugendärzten“, so der Präsident, „in der Gesundheitspolitik aber haben andere Aspekte Vorrang. Die Sicherung einer qualifizierten fachärztlichen medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen wird zunehmend in den Hintergrund gedrängt. Allgemeinärzte sind durch erheblichen Nachwuchsmangel und Überalterung der Bevölkerung mit entsprechend multimorbiden erwachsenen Patienten erheblich überlastetet. Eine gute fachärztliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen im hausärztlichen Versorgungsbereich entlastet sie und sichert ihnen frei Kapazitäten für die Patienten, für deren Versorgung sie ganz besonders qualifiziert sind.“

Weitere Informationen zum 10. Forums für Gesundheits- und Sozialpolitik des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte erhalten Sie im Pressezentrum sowie unter Kongresse.