Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Positionspapier zur Versorgung ambulanter pädiatrischer Notfallpatienten

Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte in Praxen und Kliniken fordern gemeinsam eine kostendeckende Vergütung für ambulante pädiatrische Notfallpatienten.

In einem gemeinsamen Positionspapier fordern die Landesverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und der Landesverband NRW im Verband Leitender Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen Deutschlands (VLKKD) eine kostendeckende Vergütung für ambulante pädiatrische Notfallpatienten.

Die neue Honorarordnung im Bereitschaftsdienst vom 1.1.2015 hat zu einem nicht hinnehmbaren Honorarverlust geführt, der besonders den kinder- und jugend­ärzt­lichen Notdienst gefährdet. Schon jetzt haben die wenigen Kinder- und Jugend­ärztinnen und -ärzte viel häufiger Bereitschaftsdienst als die Erwachsenen­mediziner. Die Zahl der behandelten Patienten ist hingegen größer. Der Sicherstellungsauftrag der KV „rund um die Uhr“ ist allein von den niedergelassenen Kinder- und Jugend­ärzten nicht zu erfüllen. Viele Kinderkliniken sind schon jetzt Anlaufstellen für besorgte Eltern.

In NRW haben sich daher an vielen Kinderkliniken Notfallsprechstunden etabliert.

Am Tag, am Wochenende und bis in den Abend hinein bieten niedergelassene Kinder- und Jugendärzte feste Sprechzeiten an, in der Nacht übernehmen dann die Ärzte der Kinderkliniken den Dienst. Dies ist auch für die kranken Kinder und deren Eltern ein sinnvoller und akzeptierter Weg. Die Kinderkliniken werden am Tag von Notfallpatienten geschont, und die Klinikärzte können die stationären Patienten versorgen. In der Nacht kann der niedergelassene Kinder- und Jugendarzt zu Hause bleiben und für den Praxisalltag am Folgetag fit sein.

Sollte der kinder- und jugendärztliche Bereitschaftsdienst kippen, dann droht ein Versorgungsdefizit für kranke Kinder außerhalb der regulären Sprechzeiten. Viele Erwachsenen­mediziner haben kaum Erfahrung mit pädiatrischen Patienten. Unnötige Antibiotikatherapien und unnötige Klinikeinweisungen wären die Folge. Schlimmer wären allerdings Fehleinschätzungen und das Übersehen ernsthafter Erkrankungen.

Die Kinderkliniken würden mit Notfallpatienten „überschwemmt“. Eine kostendeckende Vergütung gibt es nicht, ebenso wenig ausreichende Strukturen für so viele ambulante Notfallpatienten.

Für niedergelassene Kinder- und Jugendärzte ist die ausreichende Honorierung der Bereitschaftsdienste besonders wichtig. Wer möchte so viele Dienste bei so schlechter Honorierung machen? Wer will dann noch eine Kinder- und Jugendarzt­Praxis übernehmen? Was ist uns die Notfallversorgung unserer Kinder wert?

VLKKD und BVKJ kämpfen gemeinsam für den Erhalt der gewohnten guten medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen!