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Preiserhöhung für Alcopops

Ab dem 1. Juli werden Alcopops, süße alkoholische Mixgetränke, deutlich teurer. Zusätzlich sind Kleinpackungen mit weniger als 17 Zigartetten sowie die kostenlose Abgabe von Zigaretten zu Werbezwecken in Zukunft verboten. Damit soll der zunehmende Alkohol- und Zigarettenkonsum von Kindern und Jugendlichen reduziert werden...

So genannte Alcopops werden vom 1. Juli an teurer, um Jugendliche vom Konsum dieser hochprozentigen Mixgetränke abzuhalten. Der Bundestag beschloss ein Gesetz zur Einführung einer Sonderabgabe auf solche Getränke. Damit soll ein Signal gegen den steigenden Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen gesetzt werden.

Alcopops sind vor Bier, Wein und Sekt die beliebtesten alkoholischen Getränke bei den 14- bis 17-Jährigen. Die Preise für 0,275 Liter-Flaschen steigen um 84 Cent. Künftig muss auf den Verpackungen stehen, dass ein Verkauf an Jugendliche unter 18 Jahren verboten ist. Das Parlament beschloss zudem ein Verbot für eine kostenlose Abgabe von Zigaretten. Auch Kleinpackungen mit weniger als 17 Zigaretten dürfen künftig nicht mehr in den Handel kommen.

Kinder- und Jugendärzte forderten immer wieder regulierende Maßnahmen
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hatte schon lange davor gewarnt, dass die Neurotoxine Alkohol und Nikotin das Gehirn von Kindern und Jugendlichen schädigen können, da es sich noch im Wachstum befindet. So können z. B. Denk- und Gedächtnisfunktionen beeinträchtigt werden. Junge Leute bemerken bei Alcopops durch süßen Geschmack häufig nicht, wie viel Alkohol sie konsumieren. Insbesondere Mädchen bevorzugen diese bunten Getränke. Bei ihnen schädigt darüber hinaus Nikotin mehr als bei Jungen wichtige Synapsen im Zentralnervensystem, wodurch vermehrt Depressionen ausgelöst werden können.

Anlässlich einer öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages am 28. April in Berlin hatten die Kinder- und Jugendärzte u.a. eine Verbesserung des Schutzes junger Menschen vor Gefahren des Alkohol- und Tabakkonsums gefordert. Mit der neuen Regelung soll nun verhindert werden, dass sich Kinder und Jugendliche frühzeitig an Alkohol gewöhnen. Die Spirituosen-Industrie will gegen die Sondersteuer vor Gericht ziehen.