Kinder- und Jugendärzte in Deutschland sind immer mehr mit klinisch auffälligen psychischen Störungen von Teenagern konfrontiert. "Rund 14% aller Jugendlichen in der Pubertät leiden an behandlungsbedürftigen psychischen Störungen", erklärt die Mainzer Psychologin Prof. Dr. Inge Seiffge-Krenke. Mit Pubertätskrisen beschäftigt sich der Bundeskongress des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte an diesem Wochenende in Weimar.
In der Altersgruppe der 12- bis 18-Jährigen sollen vor allem Essstörungen, Depressionen und Verhaltensstörungen verbreitet sein. Zu Essstörungen neigten vor allem Mädchen. Für Jungen seien eher aggressive Verhaltensweisen typisch. Dazu gehöre auch Gewalt gegen sich selbst. "Selbstmord ist bei männlichen Jugendlichen die zweithäufigste Todesursache nach Unfällen", so Frau Prof. Seiffge-Krenke.
Ursachen für diese Entwicklung seien veränderte Familienstrukturen durch die hohe Zahl von Scheidungen, allein erziehenden Eltern und Familien mit Partnern verschiedener Nationalitäten. Um frühe Alarmzeichen einer krankhaften Störung zu erkennen, sollten Eltern die Hilfe ihres Kinder- und Jugendarztes in Anspruch nehmen.