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Rasches Atmen und Fieber können Hinweis auf Lungenentzündung sein

Atmet ein Säugling 50-mal oder mehr in der Minute, so kann dies ein Hinweis auf eine Lungenentzündung sein, die rasch behandelt werden sollte. Ohne rechtzeitige Therapie kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen, wie Wasser- oder Eiteransammlungen im Brustraum...

Atmet ein Kind schneller als gewöhnlich, wirkt matt und hat Fieber, kann dies auf eine Lungenentzündung hinweisen. „Bei einem Verdacht auf eine Lungenentzündung sollten Eltern mit ihrem Kind umgehend den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen. Ohne rechtzeitige Behandlung kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen, wie eine Lungenfellentzündung oder Wasser- oder Eiteransammlungen im Brustraum. Auf dem Blutweg können sich die auslösenden Erreger weiter im Körper verteilen“, warnt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen. Um keine Zeit zu verlieren, muss deshalb auch ohne Kenntnis des Erregers sofort mit einer Therapie begonnen werden. Der Kinder- und Jugendarzt kann teilweise aufgrund der Symptome zwischen einer bakteriell und einer viral verursachten Lungenentzündung unterscheiden. Bei einer bakteriellen Infektion hilft ein Antibiotikum. Auch bei einer viralen Lungenentzündung erhält das Kind oft Antibiotika, um einer zusätzlichen Infektion mit Bakterien (bakterielle Superinfektion) vorzubeugen. Antibiotika müssen genau nach Anweisung des Kinder- und Jugendarztes eingenommen werden, um Resistenzen und ein Wiederaufflammen der Infektion zu vermeiden.

„Atmet ein Säugling 50-mal oder mehr in der Minute, ein Kleinkind bis fünf Jahren 40-mal oder mehr in der Minute oder ein älteres Kind mehr als 30-mal in der Minute, so sollten Eltern dies ernst nehmen. Eine Lungenentzündung kann mit Fieber, einer verstopften Nase oder Husten und deutlichem Krankheitsgefühl beginnen. Ein kleines Kind entwickelt etwa 39°C Fieber. Schüttelfrost, Erbrechen, Bauch- oder Brustschmerzen können hinzukommen. In extremen Fällen können sich durch die Atemnot die Lippen und Finger blau verfärben“, erklärt Dr. Niehaus. Bei kleinen Kindern mit Atemnot kann auch eine Krankenhauseinweisung erforderlich sein. Mit Antibiotika sollte das Fieber innerhalb der ersten zwei Tage abnehmen, leicht erhöhte Temperatur kann aber bis zu zwei Wochen anhalten. Dauern die Beschwerden länger als acht Wochen, ist die Lungenentzündung chronisch und es muss nach weiteren Ursachen geforscht werden, wie z.B. eine angeborene Lungenfehlbildung oder ein eingeatmeter Fremdkörper.