Laut einer Studie des Krebsforschungszentrums im Auftrag des Bundesministeriums lebt die Hälfte aller Kinder in Deutschland in einem Raucherhaushalt und hat dadurch zusätzliche Gesundheitsrisiken. Die möglichen Auswirkungen des Passivrauchens auf Kinder reichen von einem deutlich erhöhten Risiko für Mittelohrentzündungen, Lungenschädigungen und Asthma bis hin zu Hirnhautentzündungen und Herzerkrankungen.
Marion Caspers-Merk, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, forderte daher, dass möglichst alle Räume, in denen sich Kinder aufhalten, rauchfrei werden sollten. "Nichtrauchen muss der Normalfall werden - vor allem in Gegenwart von Kindern", sagte die Drogenbeauftragte. Die Auswirkungen des Passivrauchens dürften nicht weiter "bagatellisiert" werden.
Starke Belastung für das ungeborene Kind
Das Deutsche Krebsforschungszentrum fand heraus, dass nur ein Drittel der Raucherinnen während der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufhört. Die ungeborenen Kinder von Raucherinnen werden dabei bereits im Mutterleib durchschnittlich einer Schadstoffbelastung von 3.640 Zigaretten ausgesetzt. Das entspricht etwa 192 Schachteln Zigaretten. Damit kann das Kind für das ganze Leben geschädigt werden. Die Babys haben laut Caspers-Merk im Durchschnitt zudem ein um rund 200 Gramm leichteres Geburtsgewicht. Das Risiko eines plötzlichen Kindstods erhöht sich um das 8- bis 16-fache.