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Reagieren gestillte Kinder weniger empfindlich auf seelischen Stress?

Laut einer schwedisch-englischen Studie scheint die beruhigende Wirkung von Stillen längerfristig anzuhalten, da gestillte Kinder als Jugendliche besser mit belastenden Lebensereignissen zurechtkommen als ihre mit dem Fläschchen ernährten Altersgenossen…

Noch viele Jahre nach dem Abstillen meistern früher gestillte Kinder belastende Lebensereignisse besser, wie z.B. die Scheidung bzw. Trennung der Eltern, als ehemals mit dem Fläschchen ernährte Kinder. Zu diesem Ergebnis kommt eine schwedische/englische Studie, die die Daten von fast 9.000 Kindern auswertete, die zur Geburt, im Alter von fünf und zehn Jahren erhoben wurden. Als die Kinder 10 Jahre alt waren, beurteilten Lehrer u.a. die Ängstlichkeit der Kinder auf einer Skala von 0 bis 50. Die Ängstlichkeit bei den Kindern, deren Eltern sich getrennt hatten oder geschieden waren, war demnach bei Kindern, die früher nicht gestillt wurden, signifikant erhöht. Bei den ehemals gestillten Kindern hatten diese Lebensumstände wesentlich geringeren Einfluss auf ihre Ängstlichkeit. Auch Kinder, die nur ein paar Wochen gestillt wurden, zeigten sich weniger "stressempfindlich".

Die Wissenschaftler schränken ein, dass die Studie zwar keinen direkten Zusammenhang zwischen Stressverarbeitung und Stillen nachweisen kann, doch sie stellten die Hypothese auf, dass Stillen möglicherweise an protektive Faktoren bei den Eltern gekoppelt sei und der körperliche Kontakt zwischen Säugling und Mutter hilfreich bei der Stressreduktion sein könnte. Auch die Muttermilch könne einen positiven Einfluss auf Stoffwechselvorgänge im Körper haben, die bei Stress ausgelöst werden.

Bisherige Forschungen haben bereits gezeigt, dass Stillen beim Säugling Infektionen, Krankheiten der Atemwege und Durchfallerkrankungen reduzieren kann und dass bei der stillenden Mutter Blutungen nach der Geburt rascher nachlassen.