Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Rechtzeitig an Zeckenschutz denken

Sobald 10 °C erreicht sind, werden auch die Zecken im Frühjahr wieder aktiv. Der Biss der Spinnentiere kann Borreliose und Frühjahr-Sommer-Enzephalitis (FSME), eine gefährliche Hirnhautentzündung, übertragen. In Deutschland stiegen die FSME-Neuerkrankungen 2005 auf einen Höchststand von über 400. Ein Impfschutz ist nicht nur für Bewohner von Risikogebieten, sondern auch für Reisende in gefährdete Regionen und Länder (wie z.B. Österreich, Kroatien) sinnvoll...

Auch ein langer Winter hindert die Zecken nicht, im Frühjahr, sobald 10 °C erreicht sind, wieder aktiv zu werden. Der Biss der Spinnentiere kann Borreliose und Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME), eine gefährliche Hirnhautentzündung, übertragen. Eine Infektion mit Borreliose-Bakterien kann sich durch eine so genannte Wanderröte - ein roter kreisförmiger Fleck, der sich innen aufhellt -, Gelenk- und Muskelschmerzen bemerkbar machen. Rechtzeitig erkannt, kann die Krankheit mit Antibiotika behandelt werden. Gegen FSME ist eine Impfung für Kinder ab drei Jahren möglich. In Österreich, wo sich mittlerweile durchschnittlich 90% der Bevölkerung gegen FSME impfen lässt, erkranken jährlich nur noch etwa 60 (ungeimpfte) Menschen. Ohne diese Durchimpfungsrate lagen die Erkrankungszahlen pro Jahr noch deutlich über 400. In Deutschland stiegen die FSME-Neuerkrankungen 2005 dagegen auf einen Höchststand von 431 gegenüber 274 im Jahr 2004.

„Eltern sollten sich jetzt rechtzeitig über die Impfung beraten lassen, da für einen Impfschutz drei Impfungen erforderlich sind und der Impfschutz frühestens zwei Wochen nach der zweiten Impfung beginnt. Nicht nur in deutschen Risikogebieten (wie in z. B. Baden-Württemberg, Bayern), sondern auch für Reisen in gefährdete Länder (wie z.B. die baltischen Staaten, Österreich, Kroatien, Polen, Ungarn) ist ein Impfschutz sinnvoll“, rät Frau Dr. Ursel Lindlbauer-Eisenach vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) aus München, die auch Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) ist. Vor allem an Wald- und Wegsäumen, in Büschen, Farnen und Gräsern, aber auch in städtischen Parkanlagen muss mit Zecken gerechnet werden. Bei Geländestreifzügen sollten Kinder möglichst bedeckende, gut abschließende Kleidung tragen. Helle Kleidung hilft, eine umherirrende Zecke rasch zu erkennen. Nach Ausfügen ins Grüne sollten Eltern auch die Haut ihrer Kinder inspizieren und evtl. entdeckte Zecken rasch entfernen.