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Regelmäßiges Schwimmtraining kann Asthmabeschwerden lindern

Regelmäßiges Schwimmen kann Asthmabeschwerden deutlich lindern, das Lungenvolumen vergrößern sowie die Atemtechnik und die generelle Fitness verbessern. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher aus Taiwan …

Kinder und Jugendliche mit Asthma bronchiale können ihre gesundheitlichen Beschwerden verringern, wenn sie regelmäßig an einem Schwimmtraining teilnehmen. Dies zeigen die Untersuchungsergebnisse von Forschern aus Taiwan (siehe Respirology 2009, Band 14/6, Seite 838-842). In der Studie wurden asthmatische Kinder im Alter von 7-12 Jahren untersucht, von denen die eine Hälfte über sechs Wochen hinweg an einem Schwimmtraining teilnahm, die andere Hälfte der Kinder hingegen nicht. Dabei stellte sich heraus, dass regelmäßiges Schwimmen zu einer erheblichen Linderung der Asthmabeschwerden führt, das Lungenvolumen vergrößert, die Atemtechnik und generelle Fitness verbessert und so die physische und psychologische Entwicklung fördert. Bei den Schwimmern traten auch seltener Schnarchen, weniger Mund- anstelle von Nasenatmung sowie Brustkorbdeformationen auf, zudem besaßen sie ein besseres Selbstwertgefühl. Darüber hinaus hielten die durch das Schwimmtraining erzielten gesundheitlichen Effekte längerfristig an und waren sogar bis zu einem Jahr nach Abschluss des Trainings noch zu beobachten.“

Warme, feuchte Luft senkt Risiko für BelastungsasthmaIm Vergleich zu anderen Sportarten, stellt Schwimmen also eine ideale Sportart für Asthmatiker dar und wird von ärztlicher Seite auch empfohlen. Die warme, angefeuchtete Luft im Schwimmbad – insbesondere in geheizten Schwimmhallen - kann die überempfindlichen Atemwege von Asthmatikern beruhigen und damit ihr Risiko für jene Asthmaanfälle senken, die allein durch körperliche Anstrengung ausgelöst werden. Dieses so genannte Belastungsasthma tritt demgegenüber bei anderen Sportarten - wie zum Beispiel Joggen, insbesondere bei niedrigen Temperaturen – sehr viel leichter auf.

Auf gute Belüftung und Hygiene im Schwimmbad achtenAllerdings sollten insbesondere Schwimmhallen über eine gute Belüftung verfügen und die wasserhygienischen Standards peinlich genau einhalten. Wenn Chlor im Wasser mit Urin oder Schweiß reagiert, entsteht der Reizstoff Trichloramin, der die Schleimhäute in den Atemwegen und Augen angreift. Insofern kann stark nach Chlor riechende Schwimmbadluft durchaus auch Asthmaanfälle auslösen, vor allem bei Kindern, die zu Allergien neigen und eine Überempfindlichkeit gegenüber Chlor aufweisen. Anstelle von Chlor können in Schwimmbädern aber auch chlorfreie Desinfektionsverfahren, beispielsweise mit UV-Licht, zum Einsatz kommen. Solche Badeanstalten sollten bei der Wahl eines Schwimmkurses für den Sprössling bevorzugt werden - vor allem wenn das Kind jünger als zwei Jahre ist, weil sich die Lunge noch in der Entwicklung befindet und die Atemwege besonders empfindlich sind.