Bei Regenbogenfamilien leben Kindern mit gleichgeschlechtlichen Eltern zusammen – in Deutschland sind das schätzungsweise 11.000 Kinder. Sie erleben die Beziehung zu ihren Bezugspersonen in der Regel positiv, sie kämpfen aber sehr oft mit Ausgrenzung und Diskriminierung in ihrer unmittelbaren Umgebung. Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) hat deshalb mit der Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSJ) speziell für diese Kinder und Jugendlichen einen Chat eingerichtet, mit dessen Hilfe sie sich mit Menschen austauschen können, die einen ähnlichen familiären Hintergrund haben: www.kids.lsvd.de
Viele leben mit einem leiblichen Elternteil
Die meisten „Regenbogen-Kinder“ haben eine Trennung oder Scheidung ihrer heterosexuellen Eltern miterlebt und wachsen erst dann mit gleichgeschlechtlichen Eltern auf. Dabei überwiegen lesbische Frauen, die früher im Rahmen einer heterosexuellen Beziehung ein Kind bekommen hatten. Aber auch homosexuelle Partnerschaften können sich für ein Kind, z.B. durch Adoption oder künstliche Befruchtung, entscheiden. Seit dem 1. Januar 2005 können Lebenspartner leibliche Kinder ihres Partners adoptieren. Sie können aber nach wie vor ein Pflegekind nicht gemeinschaftlich adoptieren und zwar weder gleichzeitig noch nacheinander.
Traditionelle Rollenverteilung entfällt häufig
Häufig teilen diese Paare berufliche und familiäre bzw. erzieherische Aufgaben untereinander partnerschaftlich auf. Kinder aus solchen Gemeinschaften stehen folglich den traditionellen Geschlechtsrollen auch eher kritischer gegenüber als Kinder aus „normalen“ Familien. Entgegen den gängigen Vorurteilen neigen sie laut den bisher vorliegenden Studienergebnissen genauso viel oder wenig zu einer homosexuellen Partnerschaft wie andere Kinder.