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Richtig Fieber messen bei Kindern

Mit dem heute gebräuchlichen digitalen Fieberthermometer kann im Mund, unter dem Arm oder im Darmausgang (rektal) die Körpertemperatur gemessen werden. Um eine verlässliche Temperaturwiedergabe zu erhalten und dem Kind keine unnötigen Schmerzen zu bereiten, müssen Eltern einige einfachen Regeln beachten...

„Am exaktesten misst ein Thermometer im Darmausgang. Zum Einführen sollten Sie die Spitze mit weißer Vaseline beschmieren, damit das Metall leichter gleitet. Legen Sie Ihr Kind bäuchlings auf den Schoß oder mit hochgezogenen Beinen seitlich ins Bett, damit es sich nicht verkrampft. Sobald Sie einen Widerstand spüren oder nach etwa 2 bis 2,5 cm, sollten Sie stoppen. Lassen Sie kleine Kinder nicht alleine mit dem Thermometer, sondern halten Sie das Thermometer, bis das Signal ertönt“, empfiehlt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Messungen im Mund setzen ein gutes Mitmachen des Kindes voraus und sollten erst bei Kindern ab fünf Jahren durchgeführt werden – am besten 20 bis 30 Minuten nach dem Essen oder Trinken. Die Spitze des Thermometers sollte dabei unter der Zunge platziert sein und das Kind während des Messvorgangs durch die Nase atmen. Am ungenauesten sind bei kleineren Kindern die unter der Achselhöhle gemessenen Körpertemperaturen. Diese Methode sollte deshalb allenfalls für ältere Kinder bzw. Jugendliche mit verlässlichem Verschluss der Achselhöhle bei der Messung angewandt werden.

„Fieber nennen wir definitionsgemäß rektal gemessene Temperaturen oberhalb von 38,5°C, den Bereich zwischen 38 und 38,5° definieren wir als erhöhte Temperaturen. Eine einfache Erkältung kann bei Kindern bereits Temperaturen über 39° C verursachen“, erklärt Dr. Fegeler. „Wenn das Kind sich nicht ungewöhnlich verhält, genügend trinkt und weiter spielt, sollte die Temperatur nicht mit Medikamenten gesenkt werden. Einen Kinder- und Jugendarzt sollten Eltern aber umgehend konsultieren, wenn das Fieber 40 °C erreicht, wenn das Kind teilnahmslos ist, ununterbrochen erbricht und/oder über Bauch- und/oder Kopfschmerzen klagt.“