Mithilfe von kindgerechten wissenschaftlichen Versuchen, die Kindern der zweiten Klasse die Bedeutung des Händewaschens sichtbar demonstrierten, erreichten amerikanische Wissenschaftler, dass sich Schüler häufiger und besser die Hände wuschen. So konnte ein signifikanter Rückgang der krankheitsbedingten Fehlzeiten erreicht werden. Die Studie wurde auf der IDWeek 2017 ™, einem jährlichen Treffen der amerikanischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten (Infectious Diseases Society of America: IDSA) vorgestellt.
Die amerikanischen Experten halfen 90 Zweitklässlern aus fünf verschiedenen Klassen, von ihren Händen vor und nach dem Waschen bzw. Reinigen mit Desinfektionsgel eine Bakterienkultur anzulegen. Dies geschah zur „Hochsaison“ von Grippe- und Noroviruserkrankungen. Nach fünf Tagen konnten die Schüler eine Abnahme des Bakterienwachstums um 91% bei den Kulturen von sauberen Händen gegenüber den Kulturen von schmutzigen Händen (hauptsächlich Bakterien und etwas Schimmel) sehen.
"Die Handhygiene ist eine der effektivsten Methoden, um Krankheiten vorzubeugen, wird aber häufig nicht im Unterricht verfolgt und geschult", sagte Kavita Imrit-Thomas, leitende Autorin und Infektiologin bei Lifenet Health in Virginia Beach, VA.
Keime sichtbar gemacht
Die Forscher erklärten Schülern, wie richtige Händehygiene funktioniert. Dazu nahmen sie eine Folienpräsentation zuhilfe und demonstrierten, wie man die Hände mit Seife und Wasser oder Gel reinigen kann. Die Erwachsenen verdeutlichten zudem, wann das Händewaschen wichtig ist: wie z.B. vor dem Essen, nach dem Toilettengang, nachdem sie sich die Nase geputzt haben und nachdem sie Tiere berührt bzw. gestreichelt hatten. Ein Poster, das über jedem Waschbecken aufgehängt wurde, half den Kindern, sich daran zu erinnern, wie sie ihre Hände am besten säuberten.
Die Schüler machten mit ihren schmutzigen Händen auf Petrischalen mit Agar, einer gallertartigen Substanz, die das Wachstum von Bakterien und anderen Mikroben fördert, einen Abdruck. Die Hälfte der Kinder wusch sich dann ihre Hände mit Seife und Wasser und die andere Hälfte benutzte Händedesinfektionsmittel, um dann nochmal eine Kultur mit ihrem Handabdruck anzulegen. Die Kulturen wurden fünf Tage lang stehengelassen, woraufhin die Schüler und ihre Lehrer sie durch Mikroskope betrachteten. Dort war eine Verringerung des Bakterien- und Schimmelwachstums in den sauberen Handkulturen von 89% bis 100% im Vergleich zu den schmutzigen Handkulturen sichtbar.
Die Forscher sprühten zudem eine Flüssigkeit auf die Hände der Grundschüler, die Keime und Schmutz simulieren sollten, um die Kinder dann zu bitten, sich die Hände zu waschen. Die Forscher zeigten anschließend nach dem Händewaschen mit einem Schwarzlicht, wo Flecken zu sehen waren. Diese machten deutlich, wo Kinder vergessen hatten, sich zu waschen. Dadurch konnten Kinder ihre Handwaschtechnik verbessern.
In den 30 Tagen nach Beginn des Experiments berichteten die Lehrer, dass sie bei den fünf Klassen eine Verbesserung des Händewaschverhaltens um 68 bis 100% beobachteten. Beim Vergleich der 30 Tage vor Beginn des Experiments (126 Abwesenheiten) zu den 30 Tagen nach Beginn des Experiments (37 Abwesenheiten) gab es einen Rückgang der krankheitsbedingten Fehlzeiten um 71% Prozent.
Quelle: <link https: www.eurekalert.org pub_releases idso-sgh100517.php _blank external-link-new-window external link in new>EurekAlert! <link https: www.kinderaerzte-im-netz.de http: https idsa.confex.com idsa webprogram paper65601.html _blank external-link-new-window>IDSA, <link https: www.kinderaerzte-im-netz.de http: https idsa.confex.com idsa webprogram handout id6815 poster151_1332.pdf _blank external-link-new-window>IDWeek 2017 ™