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Richtiges Handling von Obst und Gemüse

Gerade in der kalten Jahreszeit brauchen Kinder besonders viel Vitamine in Form von Obst und Gemüse. Ernährungswissenschaftlerin Martina Spaeth verrät Eltern hier Tipps zur richtigen Aufbewahrung der Fitmacher...

Besonders im Winter brauchen Kinder viel Obst und Gemüse. Denn die Vitamine, die sie enthalten, stärken das Abwehrsystem und sorgen für gesundes Wachstum. Bei falscher Lagerung leiden die Fitmacher jedoch und verlieren ihre Wirkung. Ernährungswissenschaftlerin Martina Spaeth gibt Eltern daher Tipps für die richtige Lagerung von Obst und Gemüse.

Wie lagert man Obst und Gemüse am besten?
Die meisten Obst- und Gemüsesorten halten sich länger, wenn man sie kühl lagert, also im Obst- und Gemüsefach des Kühlschranks. So bleiben auch die Vitamine bestmöglich erhalten. Es gibt allerdings auch einige kälteempfindliche Arten wie z.B. Tomaten, Zwiebeln und Paprika. Sie gehören nicht in den Kühlschrank. Vor Austrocknen oder Geruchsannahme schützen luftdurchlässige oder gelochte Folienbeutel.

Stimmt es, dass man bestimmte Obst- und Gemüsearten nicht zusammen lagern sollte?

Ja, denn einige Obstarten scheiden natürlicherweise das gasförmige Reifungshormon Ethylen aus, z.B. Äpfel, aber auch Birnen und Pflaumen. Dieses Gas beschleunigt die Reifung und auch den Verderb anderer Obst- und Gemüsearten. Einige Arten sind dabei besonders empfindlich gegenüber Ethylen, beispielsweise Broccoli, Blumenkohl, Gurken und Tomaten. Deshalb sollte man diese empfindlichen Arten immer getrennt von starken Ethylen-Ausscheidern aufbewahren.

Eine Frage zu Äpfeln: Sollte man Äpfel besser mit oder ohne Schale essen?

Ernährungsphysiologisch gesehen ist es sinnvoll, Äpfel mit Schale zu essen. Denn die Schale von Äpfeln ist im Vergleich zum gesamten essbaren Anteil besonders reich an Vitaminen, insbesondere Vitamin C, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Zwar können auf der Schale Pflanzenschutzmittel und Umweltschadstoffe abgelagert sein, diese liegen jedoch in der Regel unter den gesetzlich festgelegten Höchstmengen. Durch Waschen und Abreiben mit einem Tuch können sie noch weiter verringert werden.

Zur Lagerung und zum Verzehr bereits gekochter Gemüse: Darf man Spinat aufwärmen?
Spinat gehört zu den nitratreichen Gemüsesorten. Nitrat kann durch Erhitzen und Warmhalten zu Nitrit umgewandelt werden, was dann durch weitere Reaktion vor allem bei Säuglingen schädliche Wirkungen ausüben kann. Babys und Kleinkinder sollten deshalb keinen aufgewärmten Spinat essen. Erwachsene können Gerichte mit Spinat einmalig aufwärmen, wenn sie in der Zwischenzeit gekühlt waren. Übrigens: Der viel zitierte hohe Eisengehalt von Spinat ist ein Messfehler. Tatsächlich enthält Spinat kaum mehr Eisen als die meisten anderen Gemüsearten.

Und wie sieht es bei Champignons aus mit dem Aufwärmen?
Wenn die Pilze frisch verarbeitet und anschließend sofort im Kühlschrank gelagert wurden, kann man sowohl frische Champignons als auch Dosenchampignons am nächsten Tag wieder aufwärmen. Aber bitte nur einmal! Und achten Sie darauf, dass beim Erhitzen mindestens 70°C erreicht werden.