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Rotaviren - besonders gefährlich für Kleinkinder und Säuglinge

Viele Durchfallerkrankungen bei Kindern werden durch Rotaviren verursacht. Vor allem in den kälteren Jahreszeiten treten gehäuft Erkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern auf. Die Keime werden durch Schmier- und/oder Tröpfcheninfektion übertragen...

Etwa 70% der schweren Durchfallerkrankungen bei Kindern werden weltweit durch Rotaviren ausgelöst. Vor allem in der kalten Jahreszeit können sie sich bei geschlossenen Räumen und trockener Luft besonders schnell verbreiten. Die Keime werden durch Schmierinfektionen über den Stuhl, verunreinigtes Wasser oder unsaubere Lebensmittel übertragen, aber auch als Tröpfcheninfektion über den Speichel.

Eine Infektion mit Rotaviren beginnt mit heftigem Erbrechen, gefolgt von wässrigen Durchfällen und starken Bauchschmerzen. Oft kommen auch Halsschmerzen oder Schnupfen hinzu. "Vor allem Säuglinge und Kleinkinder sind von der Erkrankung betroffen. Für sie kann der hohe Flüssigkeitsverlust besonders gefährlich werden. Durch den Durchfall gehen dem Körper zudem lebenswichtige Mineralien (Elektrolyte) verloren. Deshalb sollten Eltern nicht zu lange warten, bis sie zu ihrem Kinder- und Jugendarzt gehen", erklärt Frau Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). In Afrika, Asien und Lateinamerika erkranken schätzungsweise etwa 500 Millionen Kinder und etwa 600.000 bis zu einer Million sterben durch Rotavirus-Infektionen.

Bisher hilft gegen diese Keime in Kindergärten und ähnlichen Einrichtungen nur konsequente Hygiene. Eltern sollten ihre Kinder deshalb ermahnen, sich ihre Hände - insbesondere nach der Toilette und vor dem Essen - regelmäßig zu waschen. Ist ein Kind unter sechs Jahren erkrankt, darf es keine Gemeinschaftseinrichtungen besuchen. Viel Flüssigkeit (stilles Mineralwasser, Tee) und bei Bedarf auch spezielle Elektrolytlösungen verhindern eine Austrocknung. Gestillte Babys können u.U. auch mehrmals angelegt werden. In besonders schlimmen Fällen ist evtl. eine Krankenhauseinweisung notwendig.