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Rotavirus: Schluckimpfung schützt Babys vor schwerem Durchfallerreger

Die Impfung gegen Rotaviren ist für alle Säuglinge sinnvoll, da Rotaviren Auslöser von sehr schwer verlaufenden, hochansteckenden Durchfallerkrankungen sind...

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin empfiehlt die Rotavirus-Impfung besonders für Säuglinge, die vermehrt Kontakt zu anderen Kindern haben, wie z.B. in Kindertagesstätten oder beim Babyschwimmen. Denn Rotaviren gehören in Deutschland zu den häufigsten Erregern von akuten Durchfallerkrankungen. Vor allem Kinder in den ersten Lebensjahren sind davon betroffen. „Je kleiner die Kinder bei Krankheitsausbruch, desto schlimmer sind die Auswirkungen. Der Durchfall kann zu hohen und teilweise lebensbedrohlichen Flüssigkeitsverlusten führen, so dass eine Krankenhauseinweisung erforderlich ist. Die Schluckimpfung gegen Rotavirus-Infektionen kann 90% der stationären Behandlungen verhindern. Dies ergaben die Zulassungsstudien zu den Impfstoffen“, erklärt Dr. Ursel Lindlbauer-Eisenach, Kinder- und Jugendärztin sowie Mitglied der STIKO.

Schätzungsweise 6% der Kinder unter fünf Jahren, die von einer Rotavirus-Durchfallerkrankung betroffen sind, müssen im Krankenhaus behandelt werden. 2007 wurden in Deutschland über 59.000 Rotavirus-Erkrankungen gemeldet, bis Ende März 2008 stieg die Zahl der Erkrankten bereits auf fast 38.000. „Das Virus breitet sich rasch aus, ist hochansteckend und wird über Schmierinfektionen, verunreinigtes Wasser und sogar über virenhaltigen Schleim der Atemwege via Luft übertragen. In Kitas und Kinderkrippen ist eine Vermehrung schwer durch Hygienemaßnahmen zu verhindern, denn kleine Kinder können die nötigen Vorsichtsmaßnahmen noch nicht konsequent einhalten“, so Dr. Lindlbauer-Eisenach. In Sachsen hat die SIKO, die Sächsische Impfkommission, die Impfung aufgrund der hohen Krankheitslast seit Januar 2008 zur Standardimpfung erklärt. Mittlerweile erstatten auch immer mehr Krankenkassen die Rotavirus-Impfung. Ohne Kostenübernahme durch die Krankenkasse müssen Eltern für die Grundimmunisierung ihres Kindes etwa 170 € selbst bezahlen. Die erste Schluckimpfung – von insgesamt zwei bzw. drei - sollte das Kind bereits in einem Alter von sechs Wochen bekommen, die letzte bis zur 24. bzw. 26. Woche.

Eine Liste der Krankenkassen, die die Impfungen ganz oder zum Teil erstatten, finden Eltern