Möglichst vielseitige Bewegung hilft dabei, Rückenschmerzen bei Kindern vorzubeugen. Damit seien in erster Linie moderate Schwimmen, Walking oder Joggen gemeint, erklärt Dr. Dieter Breithecker, Leiter der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung (BAG) in Wiesbaden. Nach Angaben der Aktion Gesunder Rücken in Hamburg leidet jeder dritte „ABC-Schütze“ unter Haltungsschwächen, Wahrnehmungsstörungen, Übergewicht oder emotional-sozialen Störungen. Ursache sei vor allem Bewegungsmangel.
Starre Sitzhaltungen vermeiden
Wenn Kinder Rückenschmerzen haben, werden meist zwei Ursachen verantwortlich gemacht, erklärt Dr. Breithecker. So spielen einerseits psychosomatische Hintergründe eine Rolle, die bei Kindern auch zu Kopf- oder Bauchschmerzen führen. Ausgelöst werden sie zum Beispiel durch Stress in der Schule. Bewegung im Freien helfe hier auch bei der Problembewältigung. Auf der anderen Seite sei aber auch das „Dauersitzen“ in der Schule und vor dem Fernseher schlecht für den Rücken. „Nicht-mitwachsende“ Schulmöbel seien ebenfalls ein Problem.
Keine einseitigen Belastungen
Kinder sollten sich möglichst viel bewegen, dabei rumturnen und rumklettern, sagte Detlef Detjen von der Aktion Gesunder Rücken. Bewegung sei das Mittel der Wahl, um Rückenschmerzen vorzubeugen, erklärte auch Dr. Breithecker. Allerdings sollten Eltern gerade bei Kindern im Alter bis zu zehn oder elf Jahren auf eine vielseitige Bewegungserfahrung achten. Je jünger das Kind, desto breiter sollte das Bewegungsspektrum sein.
Sport im Verein schade im Prinzip zwar nie, sagte Breithecker. Allerdings hänge das auch von der körperlichen Verfassung des Kindes ab und davon, wie gut das pädagogische Konzept des Übungsleiters ist. Das Programm dürfe nicht zu einseitig sein und sollte viele verschiedene Bewegungsabläufe enthalten.