Durch das neue Krankenhaus-Finanzierungssystem mit den "Fallpauschalen" wird der im Vergleich zur Versorgung von Erwachsenen erhöhte Zeit- und Personalbedarf bei der Betreuung von kranken Kindern nicht genügend berücksichtigt, so das Aktionskomitee AKIK - ein Zusammenschluss von Eltern, der sich für die Rechte von Kindern im Krankenhaus einsetzt. Krankenhäuser oder Abteilungen für Kinder und Jugendliche müssen auf die medizinischen sowie psychologischen Besonderheiten dieser Altersgruppe eingestellt sein. Nicht nur der Kinder- und Jugendarzt hat eine spezielle Fachausbildung, sondern auch das dortige Pflegepersonal.
Was heißt eigentlich „Klinik-Fallpauschale“?
Bisher wurden stationäre Leistungen nach Tagespflegesätzen, d.h. letztendlich nach der Dauer des Krankenhaus-Aufenthalts abgerechnet. Nach dem Fallpauschalengesetz erhalten alle Krankenhäuser auf Länderebene einheitliche Entgelte für bestimmte Diagnosengruppen. Diese festen Fallpauschalen sollen die stationäre Versorgung wirtschaftlicher und transparenter machen. Kritiker wie das AKIK befürchten jedoch ein Durchschleusen der Patienten und eine hohe Rückfallquote.
Kindgerechte Versorgung gefährdet
Kinderklinken behandeln heute vor allem akute Fälle, chronisch kranke, schwer kranke und Kinder mit seltenen, sehr spezifischen Krankheiten, d.h. Krankheiten, die Erwachsene nicht bzw. nicht in dieser Form haben, so die Pressesprecherin von AKIK, Julia von Seiche-Nordenheim. Um die Qualität der stationären kindgerechten Versorgung aufrecht zu erhalten, müssen genügend Fachkräfte und Personal in der Klinik sein. Nur dadurch sind flexible Besuchszeiten, die Mitaufnahme von Eltern, kindgerechte Stationen und Schulunterricht für Kinder, die lange in der Klinik bleiben müssen, u.a. mehr möglich. Diese Fortschritte sind jedoch laut der AKIK in indirekter Folge des Fallpauschalengesetzes gefährdet. Deshalb fordert das Aktionskomitee Kind im Krankenhaus (AKIK) Korrekturen am neuen Krankenhaus-Finanzierungssystem.