Auslöser von Tinea capitis können unterschiedliche Pilzformen sein, die u.a. von Tieren, wie streunenden Katzen, Meerschweinchen auf den Menschen, aber auch von Mensch zu Mensch übertragen werden können. Letztere haben anscheinend in den letzten Jahren zugenommen. Auch bei Erwachsenen beobachten Experten eine Zunahme dieser Erkrankung.„In der Regel sind Kinder zwischen dem dritten und siebten Lebensjahr betroffen, da mit der Pubertät die Aktivität der Talgdrüsen zunimmt und die Haut dadurch weniger anfällig wird“, erklärt Dr. Herman Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Um andere Hauterkrankungen auszuschließen, ist es für den Kinder- und Jugendarzt wichtig zu wissen, ob weitere Erkrankungsfälle in der Umgebung bekannt sind und welche Tierkontakte das Kind hatte. Zur Sicherheit macht der Arzt einen Abstrich. Oft kann die Therapie erst beginnen, wenn bekannt ist, welcher Erreger für den Haarausfall verantwortlich ist.
„Kinder und Eltern brauchen nicht zu fürchten, dass die betroffene Stelle dauerhaft haarlos bleibt. Mit einer oberflächlichen Behandlung auf der Stelle und Medikamenteneinnahme lässt sich der Kopfpilz gut behandeln. Allerdings ist Geduld erforderlich. Die Therapie dauert mindestens vier Wochen und anschließend ist es sinnvoll, vierzehntägige Nachkontrollen einzuhalten. Sie stellen sicher, dass die Haut völlig geheilt ist“, so Dr. Kahl. Der Besuch einer Gemeinschaftseinrichtung ist unter konsequenter Behandlung in Absprache mit dem Kinder- und Jugendarzt meist nach etwa einer Woche wieder möglich. Da sehr ansteckende und von Mensch zu Mensch übertragbare Pilzformen zugenommen haben, empfiehlt es sich meist, auch Familienmitglieder und enge Kontaktpersonen mit zu behandeln. Manche Überträger können selbst auch symptomlos sein. Kämme, Haarbürsten, Handtücher, Waschlappen, Bettwäsche, Schals, Kopfbedeckungen, Plüschtiere und Spielgeräte können mit dem Pilz verunreinigt sein und für eine erneute Reinfektion sorgen. Deshalb sollten Eltern diese Gebrauchsgegenstände desinfizieren bzw. entsorgen oder evtl. durch Wegwerfartikel ersetzen.
Vorbeugend sollten Haustiere mit schuppigen, juckenden und haarlosen Stellen umgehend zum Tierarzt. Eltern sollten ihre Kinder ermahnen, herumstreunenden Tieren nicht zu nahe zu kommen.
Quellen: Pädiatrie, Ugeskr Laeger., <link https: www.awmf.org uploads tx_szleitlinien _blank external-link-new-window external link in new>AWMF-S1-Leitlinie (013-033). Tinea capitis.
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