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Säuglingsalter: Vitamin-B1-Mangel führt zu längerfristig beeinträchtigter Motorik

Ein Mangel an Vitamin B1 als Säugling kann langfristige negative Folgen für die Gesundheit von Kindern haben. Davor warnt eine Studie der Universität in Tel Aviv, die in der Fachzeitschrift „Maternal & Child Nutrition“ veröffentlicht wurde.

Dass bei Babys ein Mangel an Vitamin B1 (Thiamin) so schwerwiegende Folgen hat, wurde in Tel Aviv durch Zufall entdeckt, da 2004 einige Kinder aufgrund von starken Motorikproblemen ins Krankenhaus kamen. "Zuerst war es ein Rätsel", sagte Prof. Aviva Fattal-Valevski, Direktorin der Abteilung für Neuropädiatrie im Tel Aviv Sourasky Medical Center. "Es war wie eine Epidemie, aber nachdem die Großmütter die Situation im Wartezimmer besprochen hatten, wurde klar, dass die Kinder, die alle unter einem Jahr alt waren, die gleiche Babynahrung (Remedia) bekommen hatten.“

Ein Lebensmitteltechniker stellte dann bei dieser Formula-Nahrung fest, dass Vitamin B1 völlig fehlte. Die betroffenen Säuglinge wurden dann umgehend mit Nahrungsergänzungsmitteln versorgt, einige erholten sich schnell, aber drei Kinder starben und etwa 20 Säuglinge erlitten schwere bleibende Behinderungen und waren an Epilepsie erkrankt.

Prof. Aviva Fattal-Valevski beobachtete die Entwicklung von 39 Fünf- bis Sechsjährigen Kindern, die als Säuglinge die Babynahrung ohne Vitamin B1 (Remedia) bekommen hatten. Sie verglich deren motorische Fähigkeiten mit 30 gleichalten gesunden Kindern, die ‚normale‘ Säuglingsnahrung erhalten hatten. Tests zeigten statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Kindern, die als Baby unter mit Vitmanin-B1-Mangel aufgrund der fehlerhaften Säuglingsnahrung (Remedia) betroffen waren, und der nicht betroffenen Gruppe. Die Unterschiede waren besonders bemerkenswert in Bezug auf die Fähigkeit, das Gleichgewicht zu halten, und die Feinmotorik.

Die Todesfälle von Säuglingen vor 13 Jahren im Zusammenhang mit der Remedia-Babynahrung in Israel machten auf die verheerende Wirkung eines Vitamin-B1-Mangels aufmerksam. Die Säuglinge wurden mit Herzproblemen und neurologischen Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert - beides durch den Mangel an Vitamin B1 verursacht -, ein Vitamin, das normalerweise in Babynahrung enthalten ist.

"Der Körper kann nur begrenzt Vitamin B1 speichern", erklärte Prof. Fattal-Valevski. Im Gegensatz zu Vitamin B12 kann der Körper nur für drei Wochen Vitamin-B1-Reserven aufbauen, deshalb muss das Vitamin häufig nachgeliefert werden. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, wie wichtig dieses Vitamin für die Entwicklung von Kindern ist. Selbst gesunde Babys können davon betroffen sein. Wenn ein Kind beispielsweise mehrmals hintereinander unter einer Virusinfektion leidet, braucht es zusätzlich Vitamine. Aber es ist ein Teufelskreis, denn eines der ersten Symptome eines Vitamin-B1-Mangels ist Appetitmangel.
"Wir haben bewiesen, dass Vitamin-B1-Mangel in der Kindheit langfristige Auswitben", so Prof. Fattal-Valevski. "Unsere Studie unterstreicht die Bedeutung der richtigen Säuglingsernährung und von geregelten Kontrollen."

Die Forscher konzentrieren sich nun auf den Zusammenhang zwischen Vitmin-B1-Mangel bei Säuglingen und späteren Lernschwierigkeiten.

Quelle: <link https: www.sciencedaily.com relea-ses _blank external-link-new-window external link in new>Science Daily, <link https: www.aftau.org _blank external-link-new-window external link in new>Universität Tel Aviv, <link https: www.kinderaerzte-im-netz.de http: http onlinelibrary.wiley.com doi mcn.12397 abstract _blank external-link-new-window>Maternal & Child Nutrition