Viele Reinigungsmittel, wie Abflussreiniger, Kalkentferner, Backofen-, Grill-, Ofen-, Polster- und Teppichreiniger, aber auch Brezen- oder Bleichlaugen und Abbeizmittel enthalten Laugen. Säuren wie Essigessenz dienen ebenso als alltägliche Haushaltmittel. Diese Substanzen dürfen für kleine Kinder nicht erreichbar sein, da sie gerne alles in den Mund nehmen. Zwar ist der Magen etwas gegen Laugen und Säuren durch eine dicke Schleimschicht geschützt, da er selbst Salzsäure produziert, aber die Speiseröhre kann schwer geschädigt werden.
Zwischen August 1990 bis Ende 2003 vergifteten sich laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung 292 Kinder mit Reinigungsmitteln. Abflussreiniger standen mit 34 Fällen an der Spitze der Unfallursachen, gefolgt von Sanitärreinigern, Reinigern für die Geschirrspülmaschine, Waschmitteln und Entkalkern. Desinfektionsmittel nahmen in diesen Zeitraum versehentlich 14 Kinder zu sich. Auch sie zählen zu den gefährlichsten Haushaltschemikalien.
Eltern sollten, wenn ihr Kind Haushaltschemikalien eingenommen hat, sofort den Notarzt bzw. die Giftnotrufzentrale verständigen. Die Speiseröhre sollte nicht durch Erbrechen erneut verätzt werden. Das Trinken von Wasser, Saft oder Tee kann helfen, die Giftstoffe zu verdünnen. Nach Anweisung ist bei schaumbildenden Substanzen auch die Gabe eines Entschäumungsmittels möglich.