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Scharlach – Kinder nicht zu früh in die Schule schicken

In der kalten Jahreszeit, bei trockenem und windigem Wetter kursiert in Kindergärten und Schulen häufig Scharlach. Eltern sollten mit ihrem Kind bei Scharlach-Verdacht sofort zum Kinder- und Jugendarzt, denn insbesondere Folgekrankheiten wie eine Entzündung des Herzmuskels ("Scharlachherz"), der Herzinnenhaut, der Herzklappen oder eine Nierenentzündung sind gefährlich. Für den (Wieder)Besuch öffentlicher Einrichtungen ist häufig ein Attest nötig, das bestätigt, dass das Kind nicht mehr ansteckend ist...

Während der Wintermonate erkranken Vorschul- und Schulkinder besonders häufig an Scharlach. So genannte Streptokokken, eine Bakterienart, sind Krankheitsauslöser. Sie verbreiten sich durch Tröpfcheninfektion, d.h. durch Niesen, Husten und Sprechen. Da mehrere Streptokokken-Arten diese Infektionskrankheit verursachen, können Kinder bzw. auch Erwachsene mehrmals daran erkranken. Infizierte bekommen plötzlich Fieber, Kopf- und Halsschmerzen sowie Schluckbeschwerden. Die Mundschleimhaut färbt sich dunkelrot und auf der Haut bilden sich schließlich Ausschläge. Im Verlauf der Krankheit beginnt sich die Haut zu schälen, vor allem an Händen und Füßen.

„Wenn Eltern den Verdacht haben, dass ihr Kind an Scharlach erkrankt ist, sollten sie umgehend zum Kinder- und Jugendarzt. In der Regel muss Scharlach mit Antibiotika behandelt werden, um Folgekrankheiten wie Herzmuskelentzündung, Nierenschäden oder Gelenkentzündungen zu vermeiden. Auf keinen Fall dürfen Eltern das Antibiotikum vorzeitig und ohne Anweisung des Kinder- und Jugendarztes absetzen, denn sonst können aufgrund von Komplikationen bleibende gesundheitliche Schäden entstehen“, warnt Dr. Thomas Fendel, Kinder- und Jugendarzt in München. Zu Beginn der Krankheit ist Bettruhe angesagt. Um die Schluckbeschwerden zu lindern, können Eltern ihrem Kind Salbei- oder Kamillentee zum Gurgeln geben. Wadenwickel helfen das Fieber zu senken.

„Aufgrund der Ansteckungsgefahr sollte ein erkranktes Kind frühestens 24 Stunden nach Beginn der Antibiotika-Therapie und 24 Stunden nach Abklingen des Fiebers in die Schule bzw. in den Kindergarten. Ohne antibiotische Behandlung ist das Kind länger Krankheitsüberträger und darf erst nach etwa drei Wochen wieder in eine öffentliche Einrichtung“, erklärt Dr. Fendel.