Kinder stecken sich mit Scharlach durch infizierte Tröpfchen an (Tröpfcheninfektion), die Krankheitsträger beispielsweise durch Niesen und Husten verbreiten. Scharlach beginnt recht plötzlich mit starken Halsschmerzen, Husten, Erbrechen, Fieber und manchmal auch Kopf- und Bauchschmerzen. Der Ausschlag und eine rote "Himbeerzunge" folgen ein paar Tage später. Nach ein bis drei Wochen schält sich die Haut.
"Wegen der Gefahr von Folgeerkrankungen sollte bei einem Verdacht auf Scharlach immer der Kinder- und Jugendarzt hinzugezogen werden", warnt Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Nentwich, Vizepräsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. So kann es beispielsweise zwei bis drei Wochen nach der Infektion zu einer so genannten postinfektiösen Reaktion kommen - ähnlich einer allergischen Reaktion auf die Giftstoffe des Erregers. Sie kann die Nieren schädigen (Glomerulo-Nephritis) oder eine Entzündung des Herzens verursachen (rheumatisches Fieber), die zu einem Herzklappenfehler führen kann. Sind vorwiegend die Gelenke betroffen, spricht man von rheumatoider Arthritis.
"Durch die Behandlung von Scharlach mit Antibiotika sind diese Komplikationen sehr viel seltener geworden. Um Spätfolgen zu verhindern und die Ansteckungsgefahr zu reduzieren, ist jedoch eine konsequente Antibiotika-Einnahme notwendig", erklärt Prof. Nentwich.