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Schlaf: Schon kleine Veränderungen wirken sich deutlich auf Essgewohnheiten aus

Eine Studie der University of Otago in Neuseeland zeigt, dass nur eine Stunde weniger Schlaf pro Nacht beeinflusst, was und wie Kinder essen.

Schlaf: Schon kleine Veränderungen wirken sich deutlich auf Essgewohnheiten aus
Eine Studie der University of Otago in Neuseeland zeigt, dass nur eine Stunde weniger Schlaf pro Nacht beeinflusst, was und wie Kinder essen.
Die Doktoranden Rosie Jackson und Silke Morrison vom Department of Medicine der University of Otago in Neuseeland stellten fest, dass Kinder anders essen, wenn sie weniger schlafen. Bereits bei 40 Minuten weniger Schlaf pro Nacht essen Kinder mehr und bevorzugen auch weniger gesunde Nahrungsmittel.
Jackson erklärte, dass viel Zeit und Mühe darauf verwendet werde, die Nahrungsaufnahme durch Ernährungsumstellungen zu verbessern, aber diese Studie lege nahe, dass „wir uns vielleicht nur die Schlafgewohnheiten ansehen sollten“.

An der Studie nahmen 100 Kinder aus Dunedin (neuseeländische Stadt) im Alter zwischen acht und zwölf Jahren teil. Die Teilnehmer*innen sollten eine Woche lang eine Stunde früher ins Bett gehen (längere Schlafenszeit) und für eine weitere Woche (mit einer Woche dazwischen) eine Stunde später ins Bett gehen (weniger Schlaf). Gleichzeitig wurden ihre Schlafenszeiten, ihre Nahrungsaufnahme und ihr Wunsch, verschiedene Lebensmittel zu essen, dokumentiert.

Die Untersuchung ergab, dass Kinder erheblich mehr Energie zu sich nahmen, wenn sie unter Schlafentzug litten, meist nach 17:00 Uhr. Dabei bevorzugten sie ungesunde, stark verarbeitete Lebensmittel wie Kuchen, Kekse und Chips.
Die Eltern der Probanden und Probandinnen berichteten auch, dass ihre Kinder als Reaktion auf ihre Gefühle mehr und weniger zu essen schienen, wenn sie müde waren. Erziehungsberechtigte hatten zudem das Gefühl, dass sie etwas anders mit dem Essen umgingen, wenn ihr Kind müde war.

„Kinder konnten bei Schlafmangel auch weniger essen, wenn ihnen weniger wünschenswerte, gesündere Lebensmittel angeboten wurden – die oft weniger Energie besaßen –, aber emotionales Überessen zeigten, wenn sie in der Nähe von sehr schmackhaften, energiedichten Lebensmitteln waren. Letztere konsumieren oft auch Menschen, die als emotionale Esser gelten."
Die zusätzliche Kalorienaufnahme – die etwa zwei bis drei Keksen pro Tag entsprach –könnte im Laufe der Zeit zu Übergewicht führen, wenn sie nicht durch eine erhöhte Energieabgabe ausgeglichen wird, sagt sie.

Möglicherweise Erklärung für Zusammenhang von Schlafmangel und Gewichtszunahme

„Obwohl dies für einen einzelnen wenig erscheint, würde dies ausreichen, um mehrere Kilos pro Jahr zuzunehmen – und damit genug, um den Zusammenhang zwischen zu wenig Schlaf und höherem Körpergewicht zu erklären. Es braucht jeden Tag nur einen kleinen Unterschied in der Energieaufnahme und im Energieverbrauch, um mit der Zeit zu einer Gewichtszunahme zu führen.“

Schlaf anscheinend zu wenig beachteter Faktor

Experten und Expertinnen gehen davon aus, dass sich das Essverhalten früh im Leben entwickelt und während der Kindheit stabil bleibt.

„Unsere Studie legt jedoch nahe, dass Schlaf ein Faktor sein könnte, der das Essverhalten von Kindern beeinflussen kann“, betonte sie.

„[…] unsere Daten zeigen auch, dass Essen und Emotionen miteinander verbunden sind, wenn man an den Schlaf von Kindern denkt. Eine gute Nachtruhe ist für so viele Aspekte unseres Lebens wichtig, einschließlich der Qualität und Quantität der Nahrung."

Quellen: <link https: medicalxpress.com news _blank external-link-new-window external link in new>MedicalXpress, <link https: www.otago.ac.nz news releases otago0242459.html _blank external-link-new-window external link in new>University of Otago, <link https: doi.org j.ajcnut.2022.10.007 _blank external-link-new-window external link in new>American Journal of Clinical Nutrition