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Schlafstörung: In seltenen Fällen können bei Kindern Zappelbeine die Ursache sein

Wenn ein Kind unter Schlafstörungen und Schmerzen in den Beinen leidet, können sich dahinter Zappelbeine, das so genannte Resless-Legs-Syndrom, verbergen. Eltern sollten bei allen Schlafstörungen ihren Kinder- und Jugendarzt konsultieren, damit er klären kann, ob Restless Legs, Wachstumsschmerzen, Knochenkrankheiten oder rheumatische Erkrankungen die Ursache sind, und damit er für einen verbesserten Schlaf sorgen kann ...

Stören Missempfindungen in den Beinen und der Drang, diese zu bewegen, den Schlaf von Kindern, dann können sich dahinter Zappelbeine verbergen, auch Restless-legs-Syndrom (RLS) genannt. „Das Restless-legs-Syndrom ist bei Kindern zwar seltener als bei Erwachsenen und weniger ausgeprägt, doch wenn unangenehme Gefühle in den Beinen länger als ein halbes Jahr immer wieder den Schlaf eines Kindes stören und auch von Familienangehörigen bekannt ist, dass sie unter RLS leiden, kann eine schlafbezogene Bewegungsstörung vorliegen“, beschreibt Prof. Hans-Jürgen Nentwich, Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) das Krankheitsbild. Etwa 2% der Kinder vom Grundschulalter bis zur Volljährigkeit sind in Deutschland von RLS betroffen. Es tritt in bis zu 75% der Fälle familiär gehäuft auf.

„Eltern sollten dem behandelnden Kinder- und Jugendarzt in jedem Fall davon berichten, wenn das Kind unter Schlafstörungen und/oder Schmerzen in den Beinen leidet. Zum einen müssen andere Ursachen, wie Wachstumsschmerzen, Knochenkrankheiten, rheumatische Erkrankungen, ausgeschlossen werden, und zum anderen ist es wichtig - je nach Diagnose - nach Methoden zu suchen, die den Schlaf verbessern und dadurch auch die Tagesmüdigkeit und den Konzentrationsmangel beheben“, ergänzt Prof. Nentwich. Entspannungsverfahren, Massagen, Duschen sowie eine gute Schlafhygiene mit regelmäßigen Schlafenszeiten können RLS bei Kindern lindern. Sollten diese nicht-medikamentösen Methoden wenig Erfolg bringen, kann der Kinder- und Jugendarzt je nach Beeinträchtigung des Schlafs evtl. zur Einnahme von Magnesium, Eisen, Kalzium oder Melatonin raten.