Jedes 4. Kind in Deutschland leidet an Schlafstörungen. Die Forschung nach den Ursachen der Erkrankungen sollte laut Experten deutlich verstärkt werden. "Wir wissen relativ wenig. Dabei ist ein erholsamer Schlaf Voraussetzung für eine gute Leistungsfähigkeit der Kinder am Tag", sagte Alfred Wiater, Leiter der Kinderklinik Köln-Porz. Um die Forschungslücke zu schließen, werden in einem bundesweit einmaligen Projekt in Köln rund 20 000 Kinder zu ihrem Schlafverhalten befragt. Die Studie wird gemeinsam mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Köln durchgeführt. Die Imhoff-Stiftung (Köln) fördert das mehrjährige Projekt mit 450 000 Euro (880 000 Mark). "Ziel ist die Erarbeitung eines Elternratgebers mit Tipps zur Vermeidung von Schlafstörungen und zur Verbesserung der
Schlafqualität", sagte Wiater. Die befragten Kinder sind zwischen sechs und zehn Jahren alt.
80% der angesprochenen Familien haben den Fragebogen beantwortet. "Kinder, bei denen wir eine Schlafstörung entdecken, werden zwei Jahre lang weiter beobachtet, um zu untersuchen, wie sich die Störung entwickelt", sagte der Mediziner, der zum erweiterten Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin (DGSM) gehört.
Bestimmte Regeln sollten beachtet werden, um den geruhsamen Schlaf der Kleinen zu fördern. "Kinder sollten in den letzten Stunden vor dem Zubettgehen nicht zu vielen Reizen wie z.B. Fernsehen ausgesetzt sein", erklärte der Experte. Das Zimmer der Kleinen sollte
abgedunkelt, nächtliche Mahlzeiten vermieden werden. "Auch wenn Eltern rauchen, kann dies zu Schlafstörungen führen", warnt Wiater.
Für Babys finden Sie Einschlaftipps in der Rubrik "Das erste Jahr/Einschlaftipps ".