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Schlaganfall bei Kindern führt zu verändertem Verhalten

Laut einer Studie des Zentrums für klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen sind häufig Verhaltensauffälligkeiten, wie depressive Symptome, aber auch aggressives Verhalten, und soziale Isolation die Folge eines Schlaganfalls bei Kindern...

Erleiden Kinder einen Schlaganfall, sind häufig Verhaltensauffälligkeiten die Folge. Körperliche Beschwerden und soziale Isolation, eine kleinere Aufmerksamkeitsspanne und schulische Probleme seien weitere Auswirkungen. Das ergab eine Studie des Zentrums für klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen. Dabei erfassten die Wissenschaftler den Zustand von 111 Patienten zwischen 3 und 18 Jahren, die im Laufe ihres Lebens bereits einen Schlaganfall erlitten hatten. Bei manchen Betroffenen ereignete sich dieser vor der Geburt oder kurz danach, bei anderen während der Kindheit und Pubertät.

Rund 34% der Kinder und Jugendlichen wiesen so genannte internalisierende Symptome auf: Sie waren depressiv, ängstlich oder sozial isoliert. 36% zeigten externalisierende Auffälligkeiten, sie verhielten sich zum Beispiel aggressiv gegenüber Gleichaltrigen oder Eltern. Die Hälfte der Kinder, die älter als sechs Jahren waren, hatten schulische Probleme, berichtet die in Stuttgart erscheinende Fachzeitschrift „Fortschritte der Neurologie Psychiatrie“ (Ausgabe 76, 11/2008).

Der Zeitpunkt des Schlaganfalls wirkt sich den Wissenschaftlern zufolge auf die Krankheitssymptomatik aus. Ereignet sich der Infarkt in der Kindheit, dann dominierten körperliche Beschwerden und Verhaltensauffälligkeiten. Kommt es bereits in den ersten Lebensmonaten zu einem Schlaganfall, dann gingen damit langfristige soziale und emotionale Entwicklungsverzögerungen einher.