Die CHILT-(Childrens Health Interventional Trial)-Studie untersuchte bei 500 Zweitklässlern u.a. die Körperhaltung. Das erschreckende Ergebnis: Knapp 20% leiden unter Rückenschmerzen und etwa zwei Drittel haben leichte bis extreme Haltungsschäden. Die Ursachen dafür liegen u. a. in mangelnder Bewegung, einem ungünstigen Arbeitsumfeld und zu schweren Schulränzen.
Sport ist die beste Vorsorge
Die Deutsche Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation (DGPMR) befürchtet, dass sich chronische Rückenschmerzen im Erwachsenenalter aufgrund der Haltungsschwächen im Kindesalter zukünftig häufen werden. Laut der DGPMR sollten Kinder täglich mindestens 45 Minuten Sport treiben, um die Rückenschmerzen zu verhindern. Es ist wichtig, dass Kinder nicht nur lernen oder vor dem Computer sitzen, sondern auch draußen toben und spielen.
Darüber hinaus sollten Kinderstühle und -tische eine gute Sitzhaltung begünstigen. Um Fehlhaltungen und Schäden zu vermeiden, darf der Schulranzen nicht mehr als 10% des Körpergewichts des Kindes ausmachen. Günstig sind verstellbare, gepolsterte Gurte am Ranzen.
Fit für Pisa
Um dem Problem Bewegungsmangel und daraus resultierenden Haltungsschäden sowie Übergewicht, Koordinationsschwierigkeiten und Herz-Kreislauf-Schwächen entgegen zu wirken, startet in Göttingen jetzt an drei Grundschulen das Modellprojekt "Fit für Pisa" mit zusätzlichen, privat finanzierten Sportstunden. Eine weitere Schule mit üblichem Sportangebot dient als Vergleich. Fünf Jahre lang werden die 120 Kinder der beteiligten Schulen regelmäßig von Ärzten der Uniklinik Gtöttingen und den Gesundheitsämtern auf ihren Gesundheitszustand, ihre motorische Entwicklung und ihre Befindlichkeit hin untersucht.