Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Schleswig-Holsteiner Schulkinder haben die gesündesten Zähne

Die deutschen Zahnärztekammern verglichen in einer bundesweiten Studie den Gebisszustand bei Schulkindern. Die Schleswig-Holsteiner schnitten klar am besten ab, während die neuen Bundesländer das Schlußlicht bildeten. Das Erfreuliche: Insgesamt hat sich die Zahngesundheit in den letzten Jahren stark verbessert, was die Bedeutung einer guten Zahnhygiene bestätigt...

Sechs- und siebenjährige Kinder aus Schleswig-Holstein haben im Bundesvergleich die gesündesten Zähne. 60% der Erstklässler verfügten über ein "naturgesundes" Gebiss, resümmierte Michael Brandt von der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein die Ergebnisse einer aktuellen Studie. Durchschnittlich seien nur 1,6 Zähne gefüllt, kariös oder nicht vorhanden.

Grund sei die gute Prophylaxe. Im vergangenen Jahr behandelten Zahnärzte in Schleswig-Holstein 613.000 Kinder und Jugendliche von drei bis 18 Jahren vorbeugend, sagte Kammerpräsident Tycho Jürgensen. Außer dem Mundhygienetraining und der Fluoridierung zählt auch die Versiegelung von Zahnoberflächen zu den Vorsorgemaßnahmen der Zahnärzte. Bis zum 18. Lebensjahr wird die Prophylaxe in der Regel von den Kassen übernommen.

Nach dem Zahnwechsel könnte von der "Chance zu einem Neubeginn" gesprochen werden. In der Alterskategorie der Zwölfjährigen seien durchschnittlich 1,3 Zähne behandlungsbedürftig. 54% von ihnen hätten ein gesundes Gebiss. "Allein in dieser Altersgruppe hat sich die Zahngesundheit in den letzten sechs Jahren um 46% verbessert", erklärte Brandt.

Großer Nachholbedarf in den neuen Bundesländern
Besonders schlecht schnitten neben Bremen die neuen Bundesländer ab - in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern hatten die Schulkinder bundesweit mit die schlechtesten Zähne. Nach Brandts Angaben hat sich die Situation jedoch auch dort deutlich verbessert. "Jeder Zwölfjährige hat heute z. B. in Mecklenburg-Vorpommern statistisch knapp zwei kranke Zähne. Vor drei Jahren waren es noch 2,8, vor sechs Jahren sogar 3,5 Zähne."

Dietmar Oesterreich, Präsident der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommerns, macht u. a. soziale Gründe wie Arbeitslosigkeit der Eltern für die bedenklichen Ergebnisse verantwortlich. Deren Aufmerksamkeit für das Thema "Zahnpflege" lasse mitunter nach. Allerdings habe die Zahngesundheit seit der Wende "einen Riesensprung" gemacht. Doch kritisierte er, dass die Kassen zu wenig Anreize für eine umfassende Zahnpflege - bis ins hohe Lebensalter - bieten würden.