Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Schluckbeschwerden können allergisch bedingt sein

Schluckbeschwerden, Schmerzen hinter dem Brustbein, Brennen in der Speiseröhre, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und Gewichtsverlust können Symptome für eine allergische Speiseröhrenentzündung sein. Die so genannte eosinophile Ösophagitis tritt häufig gleichzeitig mit allergischen Krankheiten, wie allergischen Schnupfen, allergischem Asthma oder Ekzemen auf...

Klagen Kinder über Schluckbeschwerden bei fester oder trockener Nahrung, wie z.B. Brot, faserigem Fleisch, Äpfeln oder Nüssen, kann sich dahinter eine allergische Entzündung der Speiseröhre verbergen. „Die Speiseröhre schwillt vermutlich als Immunreaktion auf allergene Bestandteile in der Nahrung oder Luft an. Dadurch fällt es Kindern oft schwer, feste Speisen hinunterzuschlucken, oder sie haben sogar das Gefühl, dass ihnen etwas im ‚Hals stecken bleibt“, beschreibt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, das Krankheitsbild der so genannten eosinophilen Ösophagitis, das in den Industrienationen immer häufiger bei Kindern beobachtet wird. Auch Schmerzen hinter dem Brustbein, Brennen in der Speiseröhre, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und Gewichtsverlust können Symptome dafür sein.

Meist sind Jugendliche – überwiegend Jungen – davon betroffen. Kleinkinder erkranken nur selten daran. Bei etwa 60% der Patienten mit eosinophiler Ösophagitis sind allergische Krankheiten, wie allergischer Schnupfen, allergisches Asthma oder Ekzeme bekannt. Kuhmilch, Hühnereiweiß, Soja, Erdnüsse, Eier, Meeresfrüchte und Weizenmehl gehören zu den häufigsten Allergenen, die mit der eosinophilen Ösophagitis in Zusammenhang gebracht werden. Genetische Ursachen stehen seit Kurzem auch im Verdacht, mit verantwortlich für diese allergische Reaktion zu sein. „Das Vermeiden der Allergene hilft zunächst, die Beschwerden zu lindern. Eltern sollten bevorzugt breiige und flüssige Nahrung anbieten, um Kindern das Schlucken zu erleichtern. Nach einigen Wochen entscheidet der Arzt, ob das Kind langsam wieder auf normale Mischkost umsteigen kann. Manchmal verschreibt der Kinder- und Jugendarzt auch Kortikosteroide zum Schlucken, die das Entstehen eines Narbengewebes in der Speiseröhre verhindern sollen“, so Dr. Fegeler.