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Schnarchen mindert Schulleistungen

Eine Studie der Uni-Kinderkliniken Tübingen und Wien sowie der Medizinischen Hochschule Hannover ergab, dass schnarchende Kinder aufgrund des gestörten Schlafs häufig schlechtere Noten haben als Kinder, die nicht schnarchen. Ursache des Schnarchens seien häufig vergrößerte Rachen- und Gaumenmandel...

Häufiges Schnarchen kann die Schulleistung von Kindern deutlich vermindern. Dies hat eine Studie bei 1.144 Drittklässlern in Hannover ergeben. Demnach schnarchte etwa jeder zehnte Schüler (111) nachts oft oder dauernd. Im Vergleich zu Nichtschnarchern hatten Kinder dieser Gruppe deutlich häufiger schlechte Noten in Mathematik, Rechtschreiben oder Sachunterricht.

Ein gestörter Schlaf verschlechtert Mathematiknoten
Das Risiko für schlechte Schulleistungen mit der Bewertung "ausreichend" bis "ungenügend" stieg mit der Häufigkeit, mit der die Kinder schnarchten. So bekamen zum Beispiel nur 16% der Schüler, die nie schnarchten, schlechte Noten in Mathematik. Bei untersuchten Kindern, die oft schnarchten, waren es bereits 28%. Bei Schülern, die jede Nacht schnarchten, hatte sogar fast jeder zweite (48%) im letzten Zeugnis eine 4, 5 oder 6 in Mathematik. Als einen Grund für häufiges Schnarchen sehen Mediziner besonders große Gaumen- und Rachenmandeln. Sie empfehlen Eltern, mit betroffenen Kindern zum Kinder- und Jugendarzt zu gehen.

Die Ursache der mangelhaften Leistungen war der Studie zufolge nicht ein vermuteter Sauerstoffmangel auf Grund der gestörten Atmung. Die Erklärung liege vermutlich in der direkten Auswirkung des gestörten Schlafes: Kinder waren nach durchschnarchter Nacht morgens müde und dadurch weniger konzentriert; dies galt unabhängig vom Sauerstoffgehalt des Blutes. Die Studie entstand in Zusammenarbeit von Forschern der Uni-Kinderkliniken Tübingen und Wien sowie der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Mediziner stützten sich auf ausführliche Befragungen von Eltern, Blut- und Pulsuntersuchungen bei den Schülern sowie die Auswertung von Zeugnissen.