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Schon drei gemeinsame Mahlzeiten pro Woche haben positiven Einfluss auf Teenager

Teeenager haben immer vollere Terminkalender und verbringen viel Zeit mit Gleichaltrigen. Dennoch heißt das nicht, dass sie kein Interesse an Familienmahlzeiten hätten. Bemühen sich Eltern, gemeinsam drei- bis fünfmal pro Woche die Familie zusammen an einen Tisch zu bringen, um zu essen, so wirkt sich dies positiv auf dass Essverhalten von Jugendlichen aus. Zu diesem Ergebnis kommen amerikanische Wissenschaftler ...

Amerikanische Forscher der Universität Illinois kommen bei der Durchsicht der Daten von über 180.000 Kindern zu dem Ergebnis, dass gemeinsame Mahlzeiten sich auch noch bei Jugendlichen in Bezug auf das Ernährungsverhalten positiv auswirken – Übergewicht trat bei Heranwachsenden, die zumindest dreimal pro Woche mit ihren Eltern gemeinsam aßen, um etwa 12% seltener auf als bei solchen, die weniger Familienmahlzeiten miteinander verbrachten. „Auch wenn es oft nicht den Anschein hat: Viele Jugendliche wollen nach wie vor den Kontakt zu ihren Eltern. Trifft sich die Familie ein paar Mal in der Woche gemeinsam am Tisch, haben Teenager die Möglichkeit zu ungezwungenen Gesprächen mit ihren Eltern. Dabei dürfen Erwachsene beim Essen nicht nur ihre Probleme zum Themamachen und die Unterhaltung völlig kontrollieren“, verdeutlicht Dr. Uwe Büsching, Sprecher des Ausschusses Jugendmedizin vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Während der Jugendjahre nehmen gemeinsame Mahlzeiten immer mehr ab - meist aufgrund voller Terminpläne durch Schul- und Freizeitverpflichtungen und freiwillige Aktivitäten. „Trotzdem sollten sowohl Vater als auch Mutter versuchen, möglichst viele, aber mindestens drei bis fünf Termine in der Woche für ein Zusammentreffen zu organisieren. Ein Aspekt des gemeinsamen Essens ist beispielsweise die Möglichkeit, bei den Jugendlichen frühzeitig ein gestörtes Essverhalten zu erkennen, bevor sich eine Ess-Störung entwickelt“, so Dr. Büsching. Laut der Untersuchung zeigten Jugendliche, die mindestens fünfmal pro Woche gemeinsam mit ihrer Familie eine Mahlzeit zu sich nahmen, 35% weniger Ess-Störung als Kinder, die ihr Essen allein verzehrten. Die Wissenschaftler zählten zu Ess-Störungen ‚Fressattacken’ bzw. maßloses Hinunterschlingen von Essen, erzwungenes Erbrechen oder Einnahme von Pillen, um eine Gewichtsabnahme zu erreichen. Fasten, stark eingeschränktes Essen, das Auslassen von Mahlzeiten sowie Rauchen, um Kilos zu verlieren, gehören ebenso zu den ungesunden bzw. krankhaften Essgewohnheiten.

Quelle: Pediatrics