Migräne bei Kindern wird aus Sicht der Patientenorganisation MigräneLiga häufig nicht als solche erkannt und behandelt. 60% der Migräne-Patienten hatten ihre ersten Anfälle bereits im Kindesalter, so der Migräne-Spezialist Dr. Axel Heinze von der Schmerzklinik Kiel beim 26. Migräne-Symposium in Frankfurt. Doch behandelt werden sie laut Dr. Heinze meist erst, wenn die Berufsausübung dadurch beeinträchtigt wird. "Und das ist oft schon zu spät." Treten die Kopfschmerzen an mehr als 15 Tagen pro Monat auf, spricht man von chronischen Kopfschmerzen. Eltern sollten jedoch schon frühzeitig mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt, um eine Chronifizierung zu verhindern und andere Krankheiten auszuschließen. Kennzeichen von Migräne können Blässe, Übelkeit und Erbrechen sein. Migräne-Kinder leiden häufig unter einem pochenden Schmerz auf beiden Kopfseiten.
Die Situation für Migräne-Patienten hat sich nach Darstellung des Vorsitzenden der MigräneLiga, Nikolai Karheiding, seit der jüngsten Gesundheitsreform verschlechtert. Viele gute Medikamente zur Vorbeugung sind seither nicht mehr verschreibungsfähig - in der Apotheke greifen Eltern und Patienten dann zu billigeren Schmerzmitteln statt eine teuere Vorsorge selbst zu bezahlen. Karheiding fordert deshalb: "Migräne-Patienten müssen endlich als chronisch Kranke anerkannt werden."