So genannte Schreibabys weinen und quengeln laut Expertendefinition über einen Zeitraum von mehr als drei Wochen mindestens drei Tage in der Woche drei Stunden täglich. Die Ursachen können vielfältig sein. Früher wurden in erster Linie Drei-Monats-Koliken, Harnleiterinfektionen oder Nahrungsrückfluss in der Speiseröhre als mögliche Auslöser in Betracht gezogen. Doch diese Probleme begründen nur bei wenigen Schreibabys die Unruhe. Neben z. B. einem möglichen KISS-Syndrom (Bewegungseinschränkung/Symmetrie-Störung aufgrund eines blockierten Halswirbels) steht heute vor allem Reizüberflutung als Erklärung zur Diskussion.
Studie belegt ausgeprägte Reizempfindlichkeit
Englische Wissenschaftler um James-Roberts konnten nun mit neuropsychologischen Tests die Annahme bestätigen, dass Babys, die viel schreien, in der Regel wesentlich empfindlicher auf Reize reagieren als andere Kinder. Die Säuglinge sind schneller beunruhigt, wenn sie beispielsweise an- und ausgezogen oder hingelegt werden.
Weint Ihr Baby ungewöhnlich oft, sollten Sie es in jedem Fall von Ihrem Kinder- und Jugendarzt gründlich untersuchen lassen, um körperliche Ursachen auszuschließen. Lassen Sie sich hier auch ausführlich hinsichtlich "Schreibabys" beraten - wichtig ist vor allem ein entspannter Umgang mit dem Kind. Unter www.liga-kind.de und www.trostreich.de finden Sie darüber hinaus weitere hilfreiche Adressen und Informationen.
Quelle: Developmental Medicine & Child Neurology 2003