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Schreibtisch muss "mitwachsen"

Schreibtisch und Stuhl sollten unbedingt auf die jeweilige Körpergröße des Kindes angepasst werden, um Rückenschmerzen und Haltungsschäden zu vermeiden...

Schüler sollten zum Lernen zu Hause einen rückenschonenden Schreibtisch und Stuhl haben. Ihnen drohten sonst verstärkt Rückenprobleme, weil sie lange Zeit im Sitzen verbringen und die Möbel auch in den Schulen oft nicht ihrer Größe angepasst seien, so der Sportpädagoge Dieter Breithecker, Leiter der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung in Wiesbaden. "Es ist wichtig, dass Möbel für Kinder mitwachsen können", sagte Breithecker. Deshalb sollten insbesondere Schreibtische in der Höhe stufenlos verstellbar sein.

Bevor der Tisch für das Kind eingestellt werden kann, müsse aber zunächst die richtige Stuhlhöhe gefunden werden. Die lässt sich laut Breithecker relativ leicht bestimmen: "Wenn sich das Kind vor den Stuhl stellt, sollte das untere Ende der Kniescheibe mit der Vorderkante der Sitzfläche eine Linie bilden. Außerdem sollte das Kind, wenn es hinten auf dem Stuhl sitzt, noch fest mit den Füßen auf den Boden kommen."

Die richtige Tischhöhe könne man anschließend bestimmen: "Das Kind setzt sich seitlich zum Tisch auf den Stuhl und lässt die Arme locker hängen. Die Ellenbogenspitzen sollten zwei bis drei Zentimeter unterhalb der Tischkante sein." Wenn der Tisch zu niedrig eingestellt ist, beuge sich das Kind beim Schreiben oder Lesen nach vorne und schade seinem Rücken.

"Optimal ist ein Schreibtisch, dessen Platte außerdem um mindestens 16 Grad schräg gestellt werden kann", so der Experte weiter. "Denn Kinder haben im Vergleich zu Erwachsenen einen
kleineren Arbeitsabstand." Sie müssten also mit den Augen zum Beispiel näher an ein Blatt Papier heran, dabei komme es bei einem geraden Tisch schnell zu einer gebeugten und schädigenden "Nickhaltung".

Ein spezieller Stuhl könne außerdem für eine bewegliche Sitzposition sorgen, sei in der Regel allerdings nicht billig: "Bei diesen Stühlen ist die Sitzfläche flexibel und kann sich um 6 Grad
nach vorn und hinten neigen", erläutert Breithecker. Damit könne der Körper die Belastungsposition ändern, "so als wenn man im Stehen das Gewicht vom einen auf das andere Bein verlagert." Den gleichen Effekt führten Kinder häufig mit dem bei Eltern und Lehrern so ungeliebten "Kippeln" eines Stuhls herbei.