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Schützt Stillen vor späterem Schnarchen?

Gestillte Kinder neigen nach einer Studie später deutlich weniger zum Schnarchen als solche, die früh die Flasche bekommen haben. Auch Kinder, die über Jahre am Schnuller und Daumen lutschten, schnarchen demnach später häufiger...

Die Muskelfunktionsspezialisten und Schlafforscher Dr. Klaus-Jürgen Berndsen und Sabine Berndsen vom Institut für Stimm- und Sprachtherapie (ISST) in Unna untersuchten in den vergangenen vier Jahren insgesamt 315 Testpersonen (79 Frauen und 236 Männer) im Alter zwischen 20 und 50 Jahren. Dabei zeigte sich, dass gestillte Kinder später anscheinend deutlich weniger schnarchen als "Fläschchenkinder" oder Kinder, die über Jahre am Schnuller oder Daumen lutschten.

"Das Saugen an der Mutterbrust ist für den Menschen das erste äußerst anstrengende Training der Mund- und Rachenmuskulatur", so der Sprachtherapeut Dr. Berndsen. "Fällt diese frühe Übungsphase aus, kommt es zu Fehlspannungen und falschen Bewegungsmustern." Laut Dr. Berndsen stellte sich bei den meisten Betroffenen, die sich wegen Schnarchens oder nächtlicher Atemaussetzer in medizinische Behandlung begaben, heraus, dass sie als Kinder nicht oder nur kurz gestillt worden waren. Knapp 60% gaben an, nicht gestillt worden zu sein. 21% konnten sich allerdings nicht erinnern.

Nur 20% erklärten, sie seien mindestens ein halbes Jahr gestillt worden. Wiederum 52% der "gestillten Schnarcher" berichteten, sie hätten überdies zwei bis drei Jahre Schnuller benutzt oder Daumen gelutscht. Bei den nicht Gestillten waren es 77% und bei denen, die sich ans Stillen nicht erinnern konnten, 71%.