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Schulranzen muss möglichst leicht sein

Eltern sollten den Inhalt des Schulranzens regelmäßig prüfen, um Haltungsschäden ihres Kindes zu vermeiden. Nach Schätzung von Experten tragen zwei Drittel der Kinder zu schwere Schulranzen. Dieser sollte nur etwa ein Zehntel des Körpergewichts des Kindes wiegen…

 

Billige Schulranzen führen nach Erkenntnissen von Orthopäden häufig zu Haltungsschäden. „Anstatt viel Schokolade zu schenken, sollten die Omas zur Schuleinführung das Geld lieber in einen guten Ranzen investieren“, empfiehlt der Oberarzt Dr. med. André Sachse von der Orthopädischen Kinderstation des Uniklinikums Jena. Das Kind benutze den Ranzen vier Jahre lang. Bei einem teureren Modell sei die Wahrscheinlichkeit von Rückenschmerzen „deutlich kleiner“.

Etwa zwei Drittel der Kinder tragen nach Schätzung des Mediziners einen Ranzen, der für sie zu schwer ist. „Er sollte aus kinderorthopädischer Sicht nicht schwerer sein als ein Zehntel vom Körpergewicht.“ Oft sei der gefüllte Ranzen aber sechs bis sieben Kilogramm schwer - und diese Last führe häufig zu Haltungsschäden. Gesund seien Ranzen, die auf einem Rollgestell angebracht sind und gezogen werden können. „Das ist orthopädisch schön, aber die Kinder werden gehänselt, wenn sie damit in die Schule kommen“, so Dr. Sachse.

Geringes Leergewicht und richtige Position
Gute, aber teure Ranzen wiegen nach Angaben des Arztes nur etwa ein Kilogramm. „Hinzu kommen ein Kilogramm Schreibmaterial sowie Bücher, Arbeitsmittel, Essen und Trinken und Sportsachen.“ Sachse rät deshalb den Eltern, regelmäßig zu prüfen, dass ihr Kind wirklich nur das für den jeweiligen Tag nötige Material mitnimmt. Mit einem geschickten Management ließen sich zwei Kilogramm Gewicht sparen.

Der Ranzen müsse zudem so eingestellt werden, dass er nicht auf dem Gesäß sitzt. Je tiefer er hängt, desto weniger werde er vom Rücken abgestützt. Die Oberkante müsse sich aus orthopädischer Sicht knapp unterhalb der Schulterblätter befinden. Zudem müsse der Riemen richtig gespannt sein: „Gute Ranzen haben ein Soft-Step-Tragesystem, bei dem sich der Riemen leicht einstellen lässt“, so der Oberarzt.